• Moin,

    mittlerweile bekommt man das Modell tlw mit geringen Laufleistungen für akzeptables Geld. Aktuell interessiert mich eine aus 2002 mit rund 40tkm.

    Generelle Schwachstelle ist wohl bei den Baujahren das ABS. Ich lese tlw von ABS II und aber auch von I-ABS.

    Welches von den beiden ist denn jetzt betroffen?

    Fällt es vollständig aus oder woran merkt man es im Normalbetrieb?

    Gibt es sonst etwas worauf ich achten sollte?


    Gibt hier doch bestimmt Erfahrungen dazu, oder?


    Danke und ein schönes Wochenende

  • Generelle Schwachstelle ist wohl bei den Baujahren das ABS. Ich lese tlw von ABS II und aber auch von I-ABS.

    Welches von den beiden ist denn jetzt betroffen?

    Fällt es vollständig aus oder woran merkt man es im Normalbetrieb?

    Hallo Ralph,


    beide gehen kaputt, wenn sie nie benutzt werden und die Bremsflüssigkeit nicht regelmäßig gewechselt werden. Rechtzeitiger Service und ab und zu in den Regelbereich bremsen hat bei mir dazu geführt, dass ich in über 20 Jahren keinerlei Probleme mit dem I-ABS bei meinem Boxer hatte. Wenn es defekt ist, geht die Kontrollleuchte an und das System wird ausser Funktion gesetzt. Beim Kauf auf Servicenachweis achten!


    Beste Grüße

    Gerd

  • Im vorgesehenen Zeitrahmen sollte die Bremsflüssigkeit gewechselt worden sein. Akku immer mit voller Betriebsspannung, gelegentlch das Ding in den Regelbereich bremsen,


    ja dann kann man eventuell den Stress rund um dieses System vermeiden. Ich denke es sind beide Systeme kritisch, das Ding mit dem Bremsverstärker ist meines Wissens nicht ganz so stressig, wenn es aber hakt, da greift man wohl (fast) ins Leere - und dann geht die Party los.

    Du liest ja im gs-Forum auch von Leuten, die mit reparierten Steuerblöcken auch nicht ewig glücklich geworden sind.


    Für mich ist das z.B. ein Grund nicht von meiner R1100 GS auf was Moderneres mit ABS umzusteigen.


    Mir ist das Risiko da mal eben eine 1000,- E Rechnung zu produzieren zu hoch.


    Ausfall siehst du am Geblinke der Warnlampe.

    Aprilia Enduros von A bis Z - und mehr :wave:

  • Generelle Schwachstelle ist wohl bei den Baujahren das ABS. Ich lese tlw von ABS II und aber auch von I-ABS.

    Welches von den beiden ist denn jetzt betroffen?


    Moin Ralph,

    eine 2002 sollte das "normale" I-ABS ohne BKV haben, das ist robust und verrichtet bei ordentlicher Wartung und gelegentlicher Nutzung problemlos seinen Dienst.

    Das I-ABS von FTE (Cora BB) mit BKV ist auch gut, ist aber auch eine Mimose wenn es nicht benutzt und gut gewartet wird.

    Ein defekter BKV ist teuer, egal ob Rep. oder Austausch.

    Das spätere bessere I-ABS-2 von Conti (MIB) ohne BKV gibt es nicht in der 850.

    Bei allen möglichen ABS-Varianten ist letztendlich der Druckmodulator der einzige wirkliche "Schwachpunkt", wobei die Dinger wie gesagt bei guter Pflege grundsätzlich lange halten.

    Ob die BMW einen BKV hat kannst Du schnell testen; Zündung an und Bremshebel ziehen, wenn es dann irgendwo unter dem Tank piept hat sie einen BKV.


    Ansonsten würde ich letzte Baureihe mit dem Design der 1150R nehmen, der Wechsel war 2003.

    Bei allen Modellen auf Undichtigkeiten im Endantrieb achten, auch die Gummimanschetten an den Gelenken halten nicht ewig, ebenso die Gummis am Telelever.

    Der Öldeckel wird auch gerne undicht.

  • sers,


    ist ja schon ne Menge drüber geschrieben worden und das wesentliche angesprochen.


    Wichtig ist, dass das Abs auch mal arbeiten darf, damit die Plunger/Motoren/Ventile im Steuerblock was zu tun bekommen. Kaputt geht das Abs vom rumstehen und nicht vom rumfahren. Wenn Du dann noch spätestens alle 2Jahre die Bremsflüssigkeit wechselst, sollte alles stöhn sein.

    Die Q, meine 1150RS Modelljahr 2002 hat das FTE I-Abs (das mit dem ‚Bremskraftverstärker‘ , sprich Servo Unterstützung. ) Devorvich dievQ gekauft hab, stand sie 2Jahre beim Händler und dabei ist das Abs kaputtgegangen. Das wurde auf Händlergarantie bei R+H instandgesetzt. Seither ist seit 8Jahren und fast 100.000km Ruhe, alles schön 🤩. Wobei ich regelmässig alle 2Jahre die Bremsflüssigkeit wechsle.


    Die Restbremswirkung bei Abs-Ausfall ist wirklich nicht das gelbe vom Ei, geht aber zu fahren, mit der nötigen Vorausschau und Handkraft 💪, ja, die brauchts da wirklich. 😳 Ist aber beherrschbar. Klar, für ne Pässehatz natürlich nicht wirklich, zum Heimkommen aber schon. Auch über ne längere Distanz.


    Eine Schwachstelle ist noch nicht angesprochen worden:

    Die Nadellager an der Schwinge - oben und hinten am Endantrieb - sind ein wenig unterdimensioniert und halten so ca. 60.000km. Also das Spiel von der Schwinge genau prüfen.


    take care, save ride!

    ♥️lich ralph


  • Als früherer R 850 R Fahrer kann ich Dir eines sagen: Gute Wahl! Der Motor ist weit angenehmer als der R 1100 Antrieb und gefiel mir sogar besser als der meiner R 1150. Das liegt an der Laufruhe und am hohen Drehmoment, das im Alter vergessen lässt, dass man "nur" den kleinen Behördenmotor hat. Wer nicht gerade mit 180 km/h über die Bahn kacheln möchte - obwohl das geht! -, der ist mit dem kleinen Boxer bestens bedient.


    Mit dem ABS hatte ich nie Probleme.



    Gruß Michael

  • Das liegt an der Laufruhe und am hohen Drehmoment, das im Alter vergessen lässt, dass man "nur" den kleinen Behördenmotor hat.


    Hmm, 98 Nm bei 5.250/min vs. 77 Nm bei 5.600/min...


    Der 850er Motor muss in der Praxis höher gedreht und fleißiger geschaltet werden wenn man an einer 1100/1150 dranbleiben will.

    Dabei hilft ein bisschen der kürzere Endantrieb, aber weniger Hubraum, Leistung und Drehmoment lässt sich nun mal nicht schönreden.

    Trotzdem ist der 850er Motor klasse und macht Spaß :thumbsup2:

  • Danke schon mal für den Input. Ich achte also auf das Serviceheft, bring die Bremsen mal zum stottern und ansonsten sichtkontrolle, ob es irgendwo ölig aussieht.

    Ansonsten bedenkenloser Kauf.

    Das bei so alten, gebrauchten auch nochmal 1-2k Reserve für notwendige Rep.drin sind, ist klar.

    Wie sieht es mit der Ersatzteillage aus? Das Modell wird ja seit 20 Jahren nicht mehr angeboten.

    Bei meinem ähnlich altem C1 wird es tlw problematisch.

  • das Ding mit dem Bremsverstärker ist meines Wissens nicht ganz so stressig, wenn es aber hakt, da greift man wohl (fast) ins Leere - und dann geht die Party los.

    Wenn der BKV ausfällt, greift man nicht ins Leere - im Gegenteil, der Handbremshebel wird knüppelhart. Ist aber ebeso sehr überraschend und gewöhnungsbedürftig wie der Griff ins Leere, die nötige Handkraft für eine halbwegs gescheite Bremsung ist enorm.

    Die Nadellager an der Schwinge - oben und hinten am Endantrieb - sind ein wenig unterdimensioniert und halten so ca. 60.000km. Also das Spiel von der Schwinge genau prüfen.

    Die haben ein deutlich längeres Leben, wenn sie immer spielfrei gehalten werden und die Rollen daher nicht auf der Kante laufen - lassen sich nachstellen.


    Nochwas: Gerade mit BKV reagiert das System extrem empfindlich auf Unterspannung und geht auf Störung. Eine leuchtende Kontrolllampe kann daher auch mit einer schwächelnden Batterie zusammenhängen - obwohl diese noch in der Lage ist, den Motor zu starten => zuerst Batteriespannung bei Störungsmeldung kontrollieren und ggfs. mit Starthilfekabel und guter Batterie erneut prüfen, das ABS muss nicht zwingend defekt sein!

  • Wie sieht es mit der Ersatzteillage aus? Das Modell wird ja seit 20 Jahren nicht mehr angeboten.

    Da kann ich nur für die 1100 S sprechen, aber auch das nicht wirklich - hatte über ca. 70.000 Km keine Probleme mit Reparaturen und übliche Verschleißteile (Luft-, Sprit- und Ölfilter, Bremsbeläge und -scheiben, mehr habe ich nicht gebraucht) sind überall verfügbar.


    Doch, der Anlasser hat mal rumgezickt. Zwischen Motor und Vorgelege sitzt zur Abschottung eine auf der Motorwelle sehr nachlässig angepunktete, dünne Blechscheibe die sich gerne löst, dann den Isolierlack an der Motorwicklung abschabt und zum Wicklungsschluss führt. Der Anlasser wird immer schwächer und man vermutet zunächst eine eingehende Batterie. Eine Reparatur ist aber möglich, wenn es rechtzeitig bemerkt wird und die Wicklungen nicht durchgeschliffen sind (ich habe die Scheibe entfernt, die Wicklungen neu lackiert und eine selbstgeschnitzte Kunststoffscheibe mit einem guten 2-Komponenten-Kleber direkt auf die Stirnseite der Wicklungen geklebt). Ist m.E. besser als Neukauf eines Anlassers (den gibt es aber auch noch für relativ kleines Geld im Netz, warum wohl :g:), denn dann hätte man den gleichen Pfusch wieder.

  • Wenn der BKV ausfällt, greift man nicht ins Leere - im Gegenteil, der Handbremshebel wird knüppelhart. Ist aber ebeso sehr überraschend und gewöhnungsbedürftig wie der Griff ins Leere, die nötige Handkraft für eine halbwegs gescheite Bremsung ist enorm.

    Hab ja bekanntlich auch seit November eine 3.Braut

    R 1150 RT von 2001 und somit ziemlich baugleich zur 850

    BKV fällt gerne zum Fahrtbeginn aus peripher wenn noch nicht im ABS warst

    OK....Schrauber befragt und Tip gekriegt..Anfahren bis in 3.

    Kurz Zündung beim Fahren off+ wieder on ohne gas iwi zu bewegen

    Reseted sich das System komplett


    Musste ich auch erst lernen

    Funzt und tutet aber

    Manchmal hat der alte Meister doch Ahnung..Wenn Karol beim BMW MAYER Mannheim in Rente geht packt mich wohl das Grauen

    Teile kriegt der alles bei für die 1150

    Anders schauts für meine R 100 RT bj 86 aus..Da wirds langsam eng mit Ersatzteilen


    Rolf

  • …. und die Sache mit Zündung aus kommt mir doch seehr wie Voodoo vor.

    Stromunterbrechung = Vodoo

    Neustart funzt aber..Rebooten..Beim Computer kannse Dir das vorstellen,Kalter Neustart...Warum soll das Warm nicht auch tuten

    Bin kein PC Gott..kein ITler..Aber es funzt

    Nur das ich dies eben nicht im Stillstand mit Motor off mache sondern im Schub kurz Zündung unterbreche und erst wenn alle Lichter aus sind wieder Gas gebe..

    Nenns halt Vodoo wenn meinst


  • Zündung aus und anrollen lassen hilft tatsächlich.

    Das ABS versagt nach dem Starten üblicherweise nur den Dienst wenn die Batteriespannung beim Starten zu gering war, durch das abschalten der Zündung mit anschließendem Start ohne Anlasser stimmt die Spannung und der ABS-Selbsttest wird erfolgreich abgeschlossen.

  • Das ABS versagt nach dem Starten üblicherweise nur den Dienst wenn die Batteriespannung beim Starten zu gering war, durch das abschalten der Zündung mit anschließendem Start ohne Anlasser stimmt die Spannung und der ABS-Selbsttest wird erfolgreich abgeschlossen.

    So isses - ist halt ein Mimöschen, was Unterspannung angeht. Kommt auch schonmal vor, wenn man bergauf/bergab an einer Ampel lange mit gezogener Bremse bei Leerlaufdrehzahl warten muss - der BKV scheint ordentlich Strom zu ziehen...

  • sers,


    nur mal so, weil es da mit den verschiedenen Boxser-ABS Typen immer wieder zu Verwechslungen/Vermischungen kommt:


    Das Spannungs-technische Mimosen ABS ist Nicht das I-ABS von FTE, dass in der R1150 RS/GS/RT verbaut ist.

    Bei dem hatte ich nicht ein einziges Mal damit Schwierigkeiten, obwohl ich mich mit ‚sterbenden‘ Batterien rumgeschlagen hab…. Selbst Spannungseinbrüche bis auf unter 10V beim Anlassen haben das l-ABS -nach erfolgreichem Selbsttest bei ca 12,3V- nicht gestört, wenn die Q dann doch noch gekommen ist :dance1:


    Das war der Vorgänger, das ABS ll das in den 1100er Boxern verbaut war. Das war extrem empfindlich auf Unterspannung.


    Für mich nach wie vor die beste Quelle bei Fragen zu den Boxern ist:

    Startseite


    zum ABS:

    Bremsen


    Gerd beschreibt fundiert und gut verständlich sämtliche Grundlagen, die es braucht.


    take care, save ride!

    ♥️lich ralph