Gabeldichtring fest

  • Hallo in die Runde


    Vor gut 2 Jahren habe ich eine gebrauchte F650GS aus 2003 mit knapp 34000Km erstanden, frisch geprüft mit den Rechnungen der letzten paar Jahre.
    Leider musste ich nun nach knapp 3000 Km das Lenkkopflager wechseln, ist ja aber keine grosse Sache.

    Da ich gerade dabei war, habe ich mir auch noch die Schwinge und die Gabel vorgenommen, die Schwinge war soweit unauffällig bis auf eine vermurkste Schraube am einen Kettenspanner.


    Die grosse Überraschung kam jetzt bei der Gabel. Auf der linken Seite war zum einen die Feder mit der konischen Seite nach oben und ohne Ring zwischen Distanzstück und Feder eingebaut...

    Rechts war zwar alles richtig eingebaut, aber dafür war die Gabel innen nur noch etwas feucht, da kam maximal ein gute Schnapsglas Gabelöl raus. Ausserdem sitzt der innere Dichtring Bombenfest.

    Habe jetzt Mal Rostlöser gesprayt und probiere es später noch mit Wärme, falls aber jemand bereits ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wäre ich um einen Tip froh.


    Besten Dank.


    Gruss Stephan

  • Ja, meiner sass auch Bombenfest. Viel drücken, viel beten, viel Kraft. Und dabei nichts an den Gleitflächen verkratzen. Am Ende hat es irgendwann nachgegeben, aber leider auch Kratzer an der Dichtringführung. Lies sich aber mit Schleifpapier und Geduld wieder soweit glatt polieren. Leider verhindert das Tauchrohr das man Abzieher ansetzen kann. Hatte auch versucht ein Werkzeug zu bauen, das zwischen Tauchrohr und Dichtlippe reinschieben kann und damit Kraft ausüben auf den Dichtring. Aber da hat mir passend hartes Material gefehlt. Denke da ist sehr hochwertiger fester Federstahl nötig, um daraus eine passende Klaue zu bauen.

  • Leider bin ich bis jetzt mit allen Versuchen gescheitert :( weder hat das erhitzen des Dichtringsitzes am Gleitrohr noch das erhitzen des Standrohres etwas gebracht. Auch gründliches spülen mit diversen Rostlösern, Reiniger oder Eisspray war erfolglos, der Dichtring bewegt sich keinen Millimeter, selbst wenn wir zu zweit probiert haben.

    Eine Idee die ich jetzt noch habe, ist eine Art Abzieher zu basteln.

    Dazu würde ich das untere Gleitrohr fixieren, in den Verschlussstopfen des Standrohres ein 10mm Loch bohren, eine Gewindestange auf der inneren Seite des Verschusstopfens verkontern und dann versuchen, das Standrohr unter hinzufügen von Hitze am Dichtringsitz, gegen das fixierte Gleitrohr raus zu ziehen.

    Könnte das klappen, hat das jemand bereits erfolgreich probiert oder ist dies bereits im vornherein zum scheitern verurteilt?


    Sonst bleibt mir wahrscheinlich nur noch der Ersatz des kompletten Gabelholms.

  • du hast Probleme beim Schritt wie er im Video bei 3:30 gemacht wird?


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Genau, und da die Schraube stirnseitig am Gleitrohr sowohl am Gewinde wie auch am Kopf eine silikonartige Masse drauf hatte und die Ölmenge wie im ersten Beitrag schon erwähnt, nur in etwa die Menge eines Schnaps oder Weisswein Glases war, befürchte ich, das da Mal ein "Murkser" versucht hat, ein Leck zu dichten und ev. den Dichtring ebenfalls zusätzlich abgedichtet hat.

    Am linken Gabelholm war ja auch die Feder verkehrt herum eingebaut und der Ring zwischen Distanzrohr und Feder hat gefehlt, wodurch sich das Rohr auf die Feder geschoben hat. Glücklicherweise ohne sichtbare Schäden, muss das aber noch mit dem anderen Distanzrohr vergleichen.

    Habe übrigens zuerst mal mit der Fügetemperatur von 100° analog der Schwingenlager probiert und danach auch noch wärmer, leider erfolglos...

  • merkwürdige Sache ....


    ich würde das Gleitrohr nochmal erhitzen, insbesondere im Bereich der Führungsbuchse, 100°C sollte i.O. sein.


    Wenn man mit dem Standrohr "zieht" ist das eigentlich mit einem Zughammer vergleichbar und damit geht einiges.


    Ich würde nochmals versuchen mit dem Standrohr den Dichtring und Führungsbuchse zu ziehen, aber bei jedem "Ziehen" das Standrohr um 90° verdrehen. Damit sollte ein verkanten verhindert werden.

    Kraftaufwand ähnlich wie im Video, also nicht maximal.

  • Das linke ging in etwa so einfach wie im Video, beim rechten geht gar nichts, bereits gestern mit Hitze und zu zweit probiert, dann über Nacht mit Rostlöserspray geflutet, heute wieder zu zweit und mit Hitze, null Bewegung beim Simmering.

    Habe Heute den Linken aufgesagt um mir Mal den Aufbau des Simmerings anzusehen, hat mich leider nicht weiter gebracht.

    Im UK Forum gibt's noch den Tipp, 2-3 Schrauben in den Simmering zu drehen und dann mit einem Klauenhammer oder Kuhfuss zu versuchen, den Simmering raus zu ziehen. In den Simmering eine Schraube zu bekommen ist beinahe unmöglich und dann ist noch das Risiko, dabei das Standrohr zu verletzen.


    Wahrscheinlich mache ich noch einen Versuch mit Silikonentferner auf den Simmering zu giessen und über Nacht einwirken zu lassen.

  • Glaube ich, aber ich denke das Problem ist nicht der Dichtring sondern die Führungsbuchse.


    Wenn jetzt das Standrohr nicht gleichmässlg an der Führungsbuchse anliegt, dann könnte diese verkantet werden. Deshalb der Hinweis mit dem Drehen des Standrohr, dann könnte sich dieses Verkanten lösen.


    Also Versuch bei 0°, um 90° verdrehen nächster Versuch, um weitere 90° verdrehen nächster Versuch usw.

  • Im UK Forum gibt's noch den Tipp, 2-3 Schrauben in den Simmering zu drehen und dann mit einem Klauenhammer oder Kuhfuss zu versuchen, den Simmering raus zu ziehen. In den Simmering eine Schraube zu bekommen ist beinahe unmöglich und dann ist noch das Risiko, dabei das Standrohr zu verletzen.

    Hallo Stephan,

    bei Spaxschrauben immer vorbohren Spaxschraube vorsichtig eindrehen, aber nur soweit ,wie vom schweren zum leichten Eindrehen übergeht. Möglichst Flachkopfschrauben verwenden. Beim Schlagen von unten gegen den Schraubenkopf zwischen Schraubenkopf und Standrohr schutz anbringen. Da aufgrund des Standrohres schräg gebohrt wird, muss langsam und vorsicht gebohrt werden um das Standrohr nicht zu beschädigen. Da Du den anderen Simmerring ja bereits durch Zerlegen kennengelernt hast, dürfte Bohren und Einschrauben mit Vorsicht machbar sein. Evtl am Muster eine Bohrung probieren.

    Gutes Gelingen.


    Udo

  • Hallo Udo


    Habe mir das ganze bereits angeschaut, muss mir noch eine Möglichkeit suchen, wie ich am besten vorbohre, wie du ja auch geschrieben hast, kommt einem das Standrohr in den Weg, mit einer normalen Bohrmaschine geht da nicht viel, aber ev. kann ich aber eine Schraube auch vorsichtig in die Nut in der Mitte des Simmerings einschlagen, war mir bis ich das Schnittbild gesehen habe, nicht bewusst, dass der Simmering fast komplett aus Metall und nur etwas Kunststoff/Gummi als Ummantelung besteht.

    Besten Dank!


    Gruss Stephan

  • Hallo Stephan,

    hier noch eine kleine Montagehilfe für den Schraubstock mit entsprechender Arbeitsauflage.

    Die Innenseite ist mit Vollgummi beklebt zum Schutz vom Standrohr.


    Läßt sich auch mit zwei Kanthölzern und jeweils einen 90 Grad Ausschnitt herstellen.


    Schönen Sonntag noch


    Udo

  • Hallo Stephan,


    ich traue es mich kaum zu fragen, zumal Du eine Seite schon vollständig zerlegt hast und den Aufbau somit kennst: Die Schraube, welche die Dämpferstange unten im Tauchrohr fixiert ist aber schon komplett entfernt?


    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd


    Fragen darf Man/n alles ;)

    Die Schraube ist raus, auch das Dämpferrohr inkl. der Druckfeder, aber die Schraube machte den Eindruck, als wäre sie mit Silikon eingeklebt/ abgedichtet worden und auch der Schraubenkopf war voll mit Dichtmasse.

    Wahrscheinlich hat die Gabel gesifft, und irgendjemand hat dann was rumgemurkst, was auch die verschwindend geringe Menge an Gabelöl im Holm erklären würde.

    Dazu auch noch eine Frage. Kann der Mangel an Gabelöl dazu führen, das sich die Führungsbuchse oder die Distanzscheibe im Gleitrohr festfressen?

    Bewegen/scheppern tut was, das könnte aber auch nur der Anschlag vom Dämpferrohr sein.


    Gruss Stephan

  • Die Schraube ist raus, auch das Dämpferrohr inkl. der Druckfeder, aber die Schraube machte den Eindruck, als wäre sie mit Silikon eingeklebt/ abgedichtet worden und auch der Schraubenkopf war voll mit Dichtmasse.

    Wahrscheinlich hat die Gabel gesifft, und irgendjemand hat dann was rumgemurkst, was auch die verschwindend geringe Menge an Gabelöl im Holm erklären würde.

    Wenn alles zerlegt hast ist Deine Zahnbürste fällig

    Penibelst buzze und dann inspizieren

    Führung und Distnze laufen auch bei weniger Öl immer iwi im Ölfilm,frssen wird da ganz sicher nix

    Siehste aber ganz genau wenn alles schön Clean ist und reinleuchtest,ob Striefen oder sonstwas findest


    Wenn alles ordentlich montiert ohne Pfusch und Murks,sollte da nix scheppern,kleppern oder sonstwie rasseln


    Und Siliwilly hat an der Gabel nichts verloren,das tun Pfuscher

    Es gibt Kupferdichtungen fürn ablass und auch am Boden gehört eine Kupferne rein

    Kupfer nimmt man EINMAL und danach glüht die der Metaller ( Eintopfer ) aus,Ich Zimmermann greife in Ersatzkistl und nehm neue


    Rolf

  • Bewegen/scheppern tut was

    Das könnte die Buchse unten von der Dämpferstange sein.

    Dazu auch noch eine Frage. Kann der Mangel an Gabelöl dazu führen, das sich die Führungsbuchse oder die Distanzscheibe im Gleitrohr festfressen?

    Schwer zu sagen, so eine Fall ist mir noch nicht untergekommen. Wenn kein Öl mehr da ist, und ggfs. noch Feuchtigkeit hinzukommt kann das dort blanke Aluminium im Sitz der Gleitbuchse theoretisch schon korrodieren und sich mit der Gleitbuchse 'verheiraten' :g:

  • rpr61 das ich alles penibelst säubern werde ist klar, aber dafür muss sie erst auseinander.

    Bei weniger Öl würde ich mir auch keine Gedanken machen, aber da kamen vielleicht noch 1dl raus, und das sind gegenüber den 6dl die da drin sein sollten doch etwas mehr als nur einfach weniger Öl ;)


    Die ist ja nicht mehr montiert, die Dämpferstange ist raus und dann scheppert zumindest deren im Gleitrohr verbliebener Anschlag.


    Zum Thema Pfuscher, beim linken Gabelholm war zum einen die konische Feder mit dem dünneren Ende gegen oben verbaut und danach direkt das Distanzrohr ohne den Zwischenring welcher verhindern soll, dass sich das Distanzrohr auf die Feder schiebt, was es natürlich hier gemacht hat. wer sowas macht, nutzt dann halt auch Silikon anstelle von einem Kupferring. Die nehme ich übrigens auch neu.


    Gruss Stephan

  • Hallo in die Runde


    Zwischen- oder vorübergehender Endbericht.

    Da ich auch mit Hilfe eines am Unterhalt und Wartung von Landwirtschaftlichen Maschinen ausgebildeten Kollegen nicht weiter kam, habe ich nun aufgegeben und mir einen gebrauchten Gabelholm bestellt.

    Wahrscheinlich werden wir aber denn alten aufsägen oder schneiden, allenfalls werde ich die daraus gewonnenen Erkenntnisse hier noch teilen.


    Gruss Stephan