Richtige Menge Gabelöl

  • Ich will bei der GS von Paula mal das Gabelöl wechseln, bei der Dakar will ich dann später ne richtige Gabelregeneration machen. Habe mich dazu schon mal in meinem Schrauberhandbuch belesen und dort stand etwas anderes als hier, deshalb frag ich nochmal nach: wie viel Gabelöl kommt beim Ölwechsel in jedes Federbein der GS und wie viel bei der Dakar? Laut meinem Buch war es 550ml bei der Dakar und 600ml bei der GS und das kam mir etwas spanisch vor. Kann das jemand bestätigen oder korrigieren? Was passiert mit dem Fahrwerk wenn ich zu wenig / zu viel drin hab?


    Beim eindrücken der Schubstange in die Gabel, wie viel Kraft wird da benötigt? Kriegt man es bequem alleine hin, gleichzeitig zu drücken und den Sicherungsring raus zu hebeln oder braucht man da ne 2. Person für? Gabel soll beim Ölwechsel eingebaut bleiben


    Danke schonmal
    Alex

  • Mit dem Federweg passiert nichts wenn die Ölmenge nicht stimmt.
    Allerdings würde sich die Kennlinie ändern. Mehr Öl macht die Gabel progressiver und bei (wirklich) zuviel Öl würdest du irgendwann beim starken einfedern auf der Nase liegen ohne zu wissen warum...


    Streng genommen ist nicht "wichtig" wieviel Öl in der Gabel ist sondern wie groß das Luftpolster oben ist. Je kleiner das Luftpolster umso progressiver wird die Gabel. Sollte das Luftpolster allerdings so klein sein das beim Einfedern dieses komplett verschwindet wird die Gabel dann zu diesem Punkt in etwa genauso weich wie ein T-Träger und höchstwahrscheinlich der Reifen aufgrund des Schlags schlagartig seinen Grip verlieren (OK, damit würde sich theoretisch auch der Federweg verkürzen weil das letzte Stück nicht benutzt werden kann, dies ist aber eher nebensächlich).


    Aber warum kommt es Dir spanisch vor? Die Ölmenge ist abhängig vom internen aufbau und volumen der Gabel und nicht vom Federweg oder ähnliches so das ich jetzt erstmal keinen Grund sehe warum einer der beiden Werte nicht stimmen sollte, allerdings muss ich sagen das ich keine Ahnung habe ob die Werte nun OK sind oder nicht...

  • Laut meinem Buch war es 550ml bei der Dakar und 600ml bei der GS und das kam mir etwas spanisch vor. Kann das jemand bestätigen oder korrigieren?

    ist meines Wissens so korrekt (BMW Bedienungsanleitung von 2001)

    Was passiert mit dem Fahrwerk wenn ich zu wenig / zu viel drin hab?

    kleine Abweichungen wirst du nicht merken, Luftpolster sollte in beiden Holmen identisch sein.
    wie BlackFly schon geschrieben hat
    - mehr Öl härter
    - weniger Öl weicher


    Beim eindrücken der Schubstange in die Gabel, wie viel Kraft wird da benötigt? Kriegt man es bequem alleine hin, gleichzeitig zu drücken und den Sicherungsring raus zu hebeln oder braucht man da ne 2. Person für? Gabel soll beim Ölwechsel eingebaut bleiben

    Also bei der Dakar habe ich bei entlastetem Vorderrad schon ein paar mal das Öl alleine gewechselt. Gehe mal davon aus die GS ist das prinzipiell gleich.

  • Theoretisch kann man den oberen Stopfen allein runter drücken, um den Sicherungsring rauszunehmen.
    Wenn dieser aber fest sitzt beginnt die etwas andere Praxis. Von oben kann man den Stopfen ja nicht greifen und rausziehen. Also Standrohr ausbauen und von unten irgendwie raus drücken.
    D.h., den Stoßdämpfer reindrücken, damit sich Druck aufbaut und hoffen das der Stopfen raus gleitet. Wenn der immer noch fest sitzt, dann muss es ja irgendwie weiter gehen ….


    Ich habe oben am Stopfen einen Lappen umgelegt, mit der Hand festgehalten, und den ganzen Stoßdämpfer rausgeschlagen. Also pulsierend. Den Dämpfer auf eine Holzunterlage (damit unten keine Macken entstehen) immer wieder drauf geschlagen. Dabei unbedingt die „Schussrichtung“ beachten, falls der Stopfen abrupt raus knallt …
    Durch diese pulsierenden Stöße hat sich endlich die obere Kappe etwas bewegt. Millimeter für Millimeter … bis dann plötzlich … der Stopfen schlug gegen die Garagendecke,
    Stopfen und oberes Röhrchen verfolgte ich dann auf dem Boden rollend …
    Öl an der Decke, auf dem Boden, mein halber Schädel tropfte von Öl, die ganze Schulter war schön eingeölt …
    Kurze Reinigungsphase, dann ging es weiter …
    (Natürlich hatte ich auch schon einen Tag vorher oben mit WD40 vorgeweicht)
    Also so oder ähnlich geht es auch ... :wave:

  • Ok, das hilft schon mal sehr weiter, danke. Kommt mir deshalb spanisch vor weil die Gabeln im Grundsatz ja gleich aufgebaut sind aber wenn man genau drüber nachdenkt macht es sogar Sinn dass die Dakar weniger Öl hat weil weniger Öl bedeutet mehr Platz für Luft und damit für Federweg.


    Wie entlaste ich denn das Vorderrad am sinnvollsten, wenn ich hinten nix zum runter spannen habe? Habe keine Öse im Boden oder ähnliches wo ich das Heck abspannen könnte. Hab überlegt ob ich das Heck gegen das Gewicht der anderen F Spanne aber hab keine Ahnung ob das hält... Glaube fast ich werd doch die Holme ausbauen, dann spar ich mir die Sache mit dem Stopfen komplett und befüll einfach über die Ablassöffnung. In 2 Jahren wird dann die Gabel komplett zerlegt.


    @bernhard: die Probleme die du beschreibst sind nach dem entfernen des Sicherungsrings beim entfernen des Stopfens, korrekt? Hast du rausgefunden warum das so schwer ging?

  • Wie entlaste ich denn das Vorderrad am sinnvollsten, wenn ich hinten nix zum runter spannen habe? Habe keine Öse im Boden oder ähnliches wo ich das Heck abspannen könnte. Hab überlegt ob ich das Heck gegen das Gewicht der anderen F Spanne aber hab keine Ahnung ob das hält... ?


    Hast Du nen Hauptständer? Dann geht das einfach: Aufbocken und ein passendes Holzklotz unter den Motorschutz/Rahmen, fertig. So hab ich meine Gabel auch ausgebaut. Es mag etwas wackelig erscheinen, aber wenn man sich dessen bewusst ist, klappt das. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Probleme mit der Stabilität. Auch nicht beim Läsen oder Festziehen der Schrauben. Alternativ bau Dir ne GetränkeKiste unter den Rahmen.


    Gruß
    Karsten

    Hier könnte Ihre Signatur stehen!

  • Ich stelle immer einen einfachen Scherenwagenheber vom Auto unter den Motor. Auf die Auflage kommt dann ein kurzes Brett, das dann m Rahmen anliegt. Hochkurbeln, bis das Vorderrad vom Boden abhebt und fertig! :victory:

  • @bernhard: die Probleme die du beschreibst sind nach dem entfernen des Sicherungsrings beim entfernen des Stopfens, korrekt? Hast du rausgefunden warum das so schwer ging?


    Nur so eine Idee: Die Anleitung verlangt, dass man die Gabelrohre ein paar cm über die Gabelbrücke hinaus hochzieht. Evtl. dies vergessen und die Gabelbrücken hat den Stopfen noch eingeklemmt?
    Bei der Ur-F jedefalls lässt sich der Verschluss auch erst dann sinnvoll und mühelos lösen wenn die Klemmschrauben gelöst sind.

  • Glaube fast ich werd doch die Holme ausbauen, dann spar ich mir die Sache mit dem Stopfen komplett und befüll einfach über die Ablassöffnung.

    Für mich wäre das eine der letzten Möglichkeiten, die ich wählen würde -> meine Meinung

  • Zwischen den Gabeln der Dakar und NonDakar ist das Innenleben NICHT 1:1 identisch.




    Auf die Viskosität des Öls achten...muss man nicht, kann man, die Unterschiede sind nicht sehr groß.
    Bei Zubehörfedern ist eine andere Viskosität des jeweiligen Anbieter "vorgeschrieben"... muss man nicht, kann man,...



    Ich hatte meine Gabel komplett zerlegt und nach dem Befüllen, die Gabel "entlüftet"...
    ob das beim "einfachen Ölwechsel" nötig ist kann ich grad nicht sagen, besser nochmal kundig machen!


    :victory:

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • Entlüften (in Form von "pumpen"?) ist immer nötig und schaden kann es sowieso nicht (ansonsten stimmt natürlich das Luftpolster oben wieder nicht).
    Die Viskosität ist in meinen Augen relativ unkritisch, da kann man immer etwas mit "spielen". Höhere Zahl = höhere Dämpfung (härter/schwerer beim Einfedern, Gabel ist nicht so "weich", ändert aber nichts an der Federrate so das die Feder statisch nicht weniger einfedert, es kommen nur eben die Schläge härter durch und "schwingt" ggf weniger).
    Genauso wie man "im Rahmen" mit dem Luftpolster spielen kann, hier würde ich aber immer empfehlen mehr Öl zu nehmen (das Polster zu verkleinern), dabei aber sehr vorsichtig zu sein.

  • Ich möchte meine Aussage nochmal etwas einschränken:
    Schaden kann das entlüften natürlich niemals, aber theoretisch würde das natürlich auch während der fahrt passieren (wobei man dann natürlich evtl anfangs, bevor entlüftet ist und sich ggf noch irgendwo Luftblasen verstecken, ein "komisches Gefühl" haben kann und auf der Straße würde das vermutlich auch ewig dauern da einfach die "bewegung" fehlt).
    Wichtig ist es auf jeden Fall wenn man die Ölmenge nach der Füllhöhe/dem Luftpolster bemisst. Dann bekommt man natürlich falsche Werte (Luftpolster xx mm und dann sind nochmal Luftblasen drin die den wert um yy mm vergrößern).
    Wenn man nach der Füllmenge (xxx ml) füllt spielt das natürlich weniger eine Rolle. Bis zum entlüften kann es aber natürlich zu etwas eigenartigem Federungs- (oder genauer Dämpfungs-) verhalten kommen (das Öl dämpft und federt nicht, die Federrung übernimmt die Feder und die Kennlinie für die Dämpfung übernimmt das Luftpolster).


    PS: Ich persönlich würde die Methode mit der Füllhöhe bevorzugen. Wenn Restöl in der Gabel verbleibt hat dies einfluss wenn man nur nach der Menge füllt, bei der Füllhöhenmethode würde dieses keinen einfluss haben (wohl aber fehlendes entlüften)

  • Also ich habe am Wochenende auch meine Gabelholme zerlegt, neu abgedichtet, progressive Federn verbaut und frisches Öl aufgefüllt. Das geht so wie schon beschrieben relativ einfach solange der Deckel freigängig ist.


    Soweit ich weiß (ohne Gewähr) hat die Dakar (R13) eine Ölmenge von 500ml pro Holm und die Normale (R13) 550ml pro Holm, und beide haben ein Luftkammerhöhe von 140mm. Bei der Dakar sind andere innereien Verbaut.

  • Ich habe das witzigerweise auch letztes Wochenende gemacht.
    Ölwechsel an der GS ging komplett ereignislos. Man kann das reindrücken definitiv alleine übernehmen, solange da nichts fest sitzt. Wir waren zu zweit und das hat es natürlich einfacher gemacht, geht aber auch ohne. Bei der Dakar hab ich leider was falsch gemacht. Hatte die Gabel ausgebaut für die Regeneration und habe die Ölablassschraube langsam geöffnet. Die kam aber irgendwann mit einem Ruck raus und das alte Gabelöl kam in einem etwa 2m hohen Bogen aus der Gabel raus. Glücklicherweise hab ich die Gabel mit der Öffnung gerade nach oben gehalten und auch danach nicht viel bewegt, bei mir hat nur der Boden und die Wand etwas Öl abbekommen. Die alte Pampe stinkt allerdings zum Himmel. Fehler den ich gemacht habe war, nicht erst oben den Stopfen zu entfernen damit die Gabel drucklos ist.


    Dakar und GS sind was den Innenaufbau der Gabel angeht ähnlich, aber doch leicht unterschiedlich. Vor allem ganz oben der Stopfen unterscheidet sich. Bei der Dakar ist der Stopfen mit O-Ring geschraubt und lässt sich einfach mit einem ich glaube 24er Ringmaulschlüssel entfernen. Bei der GS muss man die Staubkappe entfernen und danach den Stopfen innen rein drücken, um den Sprengring zu entfernen, der den Stopfen in Position hält. Das sollte man machen bevor man das Öl und damit den Druck ablässt, der Druck von innen hilft nämlich beim entfernen des Stopfens. Die Stopfen gingen bei mir aber relativ leicht raus.
    Zum Gabelöl: auch wenn die GS da kein Wartungsintervall hat würde ich dringend empfehlen, das gelegentlich zu tauschen. So alle 3-5 Jahre spätestens. Mein Gabelöl war tiefschwarz und hat echt unangenehm gerochen.
    Die Gleitbuchsen und Dichtringe sahen bei der Dakar (13 Jahre alt und 50.000 km auf der Uhr) noch recht frisch aus, habe sie aber getauscht als ich das ganze einmal offen hatte. Die GS ist in 2 Jahren dran, dann mit 12 Jahren und vermutlich um die 100.000km


    Und keine Angst vor dem Wechsel. Man muss sich nur das eine Rohr aus der Anleitung irgendwie besorgen (siehe F-Wissen) und hat dann mit Stino-Werkzeug und einer Flasche Bremsenreiniger alles, was man braucht. Das ganze war für den Wohnungsschrauber-Kumpel (Malte) und mich in knapp 4h erledigt und wir hatten vorher noch nie eine Gabel offen. Ich war echt überrascht, wie einfach das war. Also ran an die Löffel äh Gabeln und mal wieder auf Vordermann bringen, sie haben es verdient :)


    Ich habe gemäß Schrauberbuch und Empfehlung hier 550 (Dakar) und 600 (GS) ml je Holm eingefüllt

  • Ich war gerade auf der Suche nach der richtigen Gabelöl-Viskosität und stieß auf diesen Thread. Hier mal ein Bild meiner Gabelöl-Füllstands-Kontroll-und-Korrektur-Flasche, mit der ich seit Jahren alle meine Gabeln befülle.
    Exakt benötigte Luftkammerhöhe zwischen Spitze und Holz messen und einstellen. Gabel befüllen, Tauchrohr mehrfach durchpumpen, 15min stehen lassen. Dann das Tauchrohr mit Vakuum pumpen: Abwärtsbewegung offen, dann in der Aufwärtsbewegung Hand drüberlegen und Vakuum generieren. Wenn jetzt noch Luftblasen drin sind, kommen sie raus. Mindestens 10 Mal so wiederholen. so lange Tauchrohr pumpen bis die Luft aus dem Öl raus ist. Dann den Ölstand kontrollieren, ggf. ein paar ccm überfüllen. Flasche reinhängen, Vakuum in der Flasche erzeugen; überschüssige Flüssigkeit aus der Gabel abziehen - voilá!


    Wenn man das im eingebauten Zustand macht, ist es mit der richtigen Luftkammer schon schwierig - da müsste man das Mopped schon hinten sehr hoch stellen und das wird nix auf dem Hauptständer. Am einfachsten ist es immer noch, die Gabelrohre zu ziehen - dann kann man ggf. auch ordentlich durchspülen und die Gabelrohre durchschütteln um den Siff zu lösen. Ich halte auch nichts von der Befüllung nach Menge - die Luftkammer ist wesentlich präziser.


    Grüße
    Chris

  • Hallo zusammen,


    habe mich mal an den Tausch des Gabelöls gemacht. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, das passt so nicht.


    Ich habe aus beiden Holmen das Öl ausgeleert, kopfüber alles rauslaufen lassen und 600 ml pro Holm eingefüllt. Die Luftkammer beträgt dann ca 110 mm. Kann das sein?


    Hatte vorher gemessen und unterschiedliche Luftkammern in den Holmen gehabt 115 und 122 mm.


    Wie groß ist die Luftkammer bei der normalen GS R13. Weiss das jemand.


    Danke und Gruß

  • Dann waren die Holme nicht richtig leergepumpt oder nach dem Befüllen nicht richtig entlüftet.

    Auch sitzt dann unten noch ordentlich Schmodder drin, wenn man nur kopfüber rauslaufen lässt.

    Besser ist es, etwas sauberes Gabelöl einfüllen, pumpen, ausleeren. Das dann mehrfach.

    Noch besser, komplett zerlegen und reinigen.


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  • hatte schon gepumpt, leer so wie auch beim befüllen. Ok, dann baue ich diese nochmal aus und passe die Luftkammer auf 120 mm an, geht ja schnell.


    Wie gesagt, in den Holmen, war vor dem Wechsel, der Füllstand unterschiedlich 115 mm und 122mm


    Danke euch