Vergaser Einstellung

  • Hi Leute,

    hab mir eine alte F650 ST Erstzulassung 1998 gekauft.

    Wollte nun den Vergaser neu einstellen weils etwas unruhig läuft.
    Nach dem ich mir hier durch sämtliche Artikel gelesen habe war ich bereit und voller Tatendrang.

    Nach dem öffnen musste ich leider feststellen das es 2 regulierschrauben gibt (Doppelvergaser?!).

    So sieht das aus:


    VergaserGesammtHinten_big.jpg


    Wie geh ich hier vor? Beide parallel einstellen? Nur eine? darf ich während laufendem Motor verstellen?!

    Und die andere Frage, habe 2 Ablaufschläuche die am Hauptständer raus kommen, unter dem linken (in Fahrtrichtung) ist es immer etwas feucht, der recht ist trocken. Muss das so?


    Danke schon mal

  • Die Grundeinstellung der Leerlaufregulierschrauben lautet, 4,5 Umdrehungen raus drehen. Eine richtig korrekte Einstellung erreicht man aber nur im laufenden Betrieb mit einem CO Tester. Wenn dich eine ggf. etwas fettere Einstellung nicht stört, machst du mit 4,5 Umdrehungen-raus nicht ganz viel verkehrt.

  • Wenn ich das mit den Vergasereinstellungen richtig verstehe, hat das alles ja eh maximal Einfluss von Standgas bis in etwa Teillast(nennt man das so?)

    Bei Volllast ist nichts einstellbar bzw ist durch die Düsen fest geregelt...soweit richtig?

    Also wenn nichts undicht (Stichwort Falschluft) ist oder verstopft (Düsen), Luftfilter und Zündanlage in Ordnung, muss das Teil bei Volllast richtig laufen.

    Wohnt eigentlich zufällig jemand mit ner Ur-F in der Nähe von Bottrop?

    Ich würde gerne mal hören, wie ne Ur-F sich anhören muss.

    Zwar glaube ich, das meine vernünftig läuft, genau weiß ich es aber nicht.

    Habe keinen Vergleich.

    Bei 4 Zylindern merke ich das sofort.

  • An den Vergasern gibt es im Prinzip nichts einzustellen ausser den beiden LL-Gemischregulierschrauben. Kann man auch, wenn man denn will im Betrieb herumdrehen, stationär auf 4,5 Umdrehungen raus liegt man aber ziemlich richtig. Die LL-Drehzahleinstellung lasse ich mal aussen vor. Es gibt auch nichts zu synchronisieren (1 Zylinder, 2 Einlassventile, 2 Vergaser). Bestenfalls kann man sich die Membranen mal ansehen und die Federn der Nadeldüsen etc. Dazu Tank ab und obere Vergaserdeckel ab.


    Man könnte noch die Federn in der Länge vergleichen, kosten auch nicht die Welt, selbst bei BMW. Ansonsten sollte man da nichts an den Düsennadel umhängen.

  • Und die andere Frage, habe 2 Ablaufschläuche die am Hauptständer raus kommen, unter dem linken (in Fahrtrichtung) ist es immer etwas feucht, der recht ist trocken. Muss das so?

    Das man mehrere Schläuche hat ist in Ordnung :giggle: Feucht sollten sie aber nicht sein.

    Folgende Schläuche hat man (links oder rechts):

    Überlauf von der Batterie (falls nicht eine wartungsfreie, geschlossene).

    Ein Schlauch ist von der Tankentlüftung.

    Ein Schlauch ist der Überlauf des Kühlmittelreservoirs.

    Ein Schlauch ist der Öl (via Kurbelwellengehäuseentlüftung) und Kondenswasserablass des Luftfilterkasten, dieser ist mit einem Stopfen verschlossen.

    Ein weiterer Schlauch vom Luftfilterkasten aus welchen bei undichter Vergaserdichtungen Benzin laufen kann.


    Hast du einen Schlauch mit Stopfen? Wenn nein fehlt evtl. der Stopfen (ich schau noch nach ob links oder rechts, ich glaube aber, es ist der linke).

    Der Stopefen ist Sicherheits- und Umweltschutzrelevant. Hat man zuviel Öl eingefüllt, was dem Neuling schnelll passieren kann (Die Tücken einer Trockensumpfschmierung und zwei Ölablasschrauben) Kann Öl durch die Kurbelwellengehäuseentlüftung (am Motor, unten rechts) in den Luftfilterkasten gelangen und durch den Schlauch dann von dort nach drausen. Um die Umwelt zu schützen und damit kein Öl in die Fahrspur kommt ist er verschlossen. Beim 10k oder Jährlichen Serive öffnet man den Stopfen und lässt dass, was sich im Schlauch gesammelt hat ab. Im Normalfall maximal ein paar Tropfen Öl und Kondenswasser.


    Falls das Motorrad unruhig läuft folgende Fehlersuche und Behebung Vorschläge von mir:

    - Original metallene Kerzenstecker von Beru und altes Kabel durch NGK XD05F Stecker sowie neue Zündkabel erstezen,

    - Ladespannung an der Batterie bei ca. 3000 - 4000 Umdrehungen messen. Falls >14.8 Volt den Regler ersetzen. Falls Spannung zwischen grüner Leitung am Regler und Batterieplus grösser >1 Volt zuerst die Stecker und evt. Zündschalter erneuern.

    - Im Vergaser die Dichtungen und die Membrane ersetzen.

  • Moin !


    ich brauche eure Hilfe und glaube, dass ich unter dem Artikel hier einigermaßen richtig bin.


    Mein Problem :

    Der Motor springt ohne Choke bei Kälte und / oder schlechtem Wetter erst nach ca. 5 Minuten Anlasserdrehen an und es riecht nach Benzin (wenn die Batterie nicht vorher versagt)

    Verwende ich den Choke riecht es trotz vorhandenem Zündfunken nach wenigen Umdrehungen nach Benzin und die Kerzen sind feucht.


    Wenn die Maschine einmal läuft, läuft sie und lässt sich auch Zuverlässig im warmen Zustand wieder anwerfen.


    Bei warmen Außentemperaturen und trockener Witterung springt sie etwas schneller an, braucht jedoch auch deutlich länger als sie sollte.


    Zum Motorrad :


    Ich fahre nun seit 6 Jahren eine F 650 ST EZ. 03/1998.

    Steht immer trocken und abgedeckt und wird regelmäßig mit frischen Flüssigkeiten und Filtern versorgt.


    Als ich die Maschine gekauft habe sprang sie Top an und es gab nichts zu meckern.


    Nach dem ersten Überwintern fing das Problem an, weshalb ich erst Zündkerzen und Luftfilter gewechselt habe und dann den Vergaser ausgebaut, gereinigt und mit frischen Düsen versehen habe. Zudem habe ich einen Benzinfilter hinter den Benzinhahn ergänzt.- leider ohne Besserung.


    Im weiteren Verlauf habe ich die Vergasereinstellung überprüft und einen korrodierten Zündkerzenstecker ersetzt. - auch ohne Besserung der Starteigenschaften.


    Mein Latein ist langsam am Ende.

    Da ich mittlerweile nur noch einen ungeschützten Stellplatz in einer Tiefgarage habe, möchte ich den Vergaser ungern nochmal demontieren.


    Habt ihr noch schlaue ideen ?

  • Mahlzeit!


    dann den Vergaser ausgebaut, gereinigt und mit frischen Düsen versehen

    ...hoffentlich mit der korrekten Düsengröße. Bj 98 hat vermutlich schon den geschlossenen Luftfilterkasten -> folglich benötigst du 132,5 Düsen. Den meisten Revisionskits liegen jedoch 140er Düsen bei.

    "Lachen ist die einzige Antwort auf alles Verrückte in der Welt."

  • Hi, hast du auch den Schwimmerstand kontrolliert?

    Seit dem der bei mir passt, springt sie auch besser an, jedoch hab ich nie 5 min orgeln müssen.

    trotz vorhandenem Zündfunken nach wenigen Umdrehungen nach Benzin und die Kerzen sind feucht

    klingt für mich sehr nach übergelaufenem Vergaser.

    Warum das aber nach dem Winter passiert ...

    Vielleicht noch O-Ringe im Vergaser undicht oder Schwimmlernadelventil defekt.


    PS starte mal mit Benzinhahn zu.

  • Mahlzeit!


    dann den Vergaser ausgebaut, gereinigt und mit frischen Düsen versehen

    ...hoffentlich mit der korrekten Düsengröße. Bj 98 hat vermutlich schon den geschlossenen Luftfilterkasten -> folglich benötigst du 132,5 Düsen. Den meisten Revisionskits liegen jedoch 140er Düsen bei.

    Moin!


    danke erstmal für deine Rückmeldung !


    Mit dem Luftfilterkasten hast du recht! Der ist bei mir geschlossener Natur.


    Leider werde ich ohne Demontage des Vergasers nicht herausfinden können, welche Düsengröße ich damals verbaut habe..


    Werde aber bei der nächsten Vergaserwartung darauf achten.


    Als letzten möglichen Fehler, der sich ohne Demontage beheben ließe, habe ich noch die Vergasereinstellung im Verdacht.

  • Moin!


    Zum Starten öffne ich den Benzinhahn immer und schließe dann nach dem der Motor das erste mal gezündet hat. Ansonsten ist es aussichtslos.


    Wie kann ich den Schwimmerstand kontrollieren?

  • Leider werde ich ohne Demontage des Vergasers nicht herausfinden können, welche Düsengröße ich damals verbaut habe..


    Werde aber bei der nächsten Vergaserwartung darauf achten.

    So wie du den Benzinhahn auf und zu machen musst, damit sie überhaupt los geht. Wird es wohl an der Dichtheit des Nadelventils oder der Einstellung der Schwimmer liegen.

  • klingt für mich sehr nach übergelaufenem Vergaser.

    So wie du den Benzinhahn auf und zu machen musst, damit sie überhaupt los geht. Wird es wohl an der Dichtheit des Nadelventils oder der Einstellung der Schwimmer liegen.

    Sehe ich auch so. Zusätzlich bitte alle O-Ringe wechseln, insbesondere den unter dem Schwimmernadelsitz! Das vermisse ich nämlich bei Deinen Angaben:

    Vergaser ausgebaut, gereinigt und mit frischen Düsen versehen habe

    Hier eine Liste der benötigten O-Ringe:


    - 2x Ø10x1,5 (Schieber)


    - 2x Ø7x1,5 (Schwimmernadelsitz, von einigen wird auch 7x1,7 oder 7x1,8 verbaut)


    - 2x Ø5x1 (Schwimmer)


    - 2x Ø2,9x1 (LL-Schraube, wird auch als 2,5x1 angegeben)


    Als Werkstoff unbedingt FKM oder FPM (Handelsname: Viton) auswählen!


    Und

    ...hoffentlich mit der korrekten Düsengröße. Bj 98 hat vermutlich schon den geschlossenen Luftfilterkasten -> folglich benötigst du 132,5 Düsen. Den meisten Revisionskits liegen jedoch 140er Düsen bei.

    unbedingt beachten!