Einlassventile kein messbares Spiel

  • Moin liebe Forengemeinde :D


    Letzte Woche habe ich bei meiner F mal das Ventilspiel kontrolliert und musste mit Entsetzen feststellen, dass bei beiden Einlassventilen quasi kaum Spiel zwischen Nocke und Shim ist. Habe mich an den Beitrag von "tieftoener" gehalten sprich, die Kurbelwelle mit "angespitzter" Schraube fixiert und die Kontrollstriche auf den Nockenwellen standen auch genau da wo sie stehen sollen. Falsche Steuerzeiten sollte man somit ausschließen können, oder?


    Mit einer 0.03mm Lehre kam ich jedenfalls nicht rein. Habe dann mal gleich zwei neue Shims in 0.1mm kleiner bestellt in der Hoffnung, dass das Spiel dann passt. Fehlanzeige: Spiel weiterhin bei einem Ventil nicht messbar mit der 0.03mm Lehre, bei dem anderen ist's zwischen 0.03 und 0.05. Jetzt habe ich für das Ventil mit keinem Spiel einen Shim mit -0.15mm Dicke und für das Ventil mit ~0.04mm Spiel einen Shim mit -0.10mm Dicke bestellt. Hoffe dann passt es. BtW: Bin jetzt bei Shims von 2.1mm, von Werk aus sind es meine ich 2.4mm, das ist schon heftig oder? Wenn das nun nicht passt hat sich das eine Ventil sicher schon in den Ventilsitz reingefressen und dann wird's teuer||

    Hätte wer noch eine Ahnung wo ich einen Fehler gemacht haben könnte oder woran es liegen könnte, dass da kein Spiel ist?

    Nach Scheckheft wurde 2003 bei 30.000km eine Inspektion mit Ventilspieleinstellung gemacht, der Vorbesitzer meinte ebenfalls eine Kontrolle gemacht zu haben, bevor ich dann letztes Jahr die F mit 52.000km gekauft habe.

    Bis zur Kontrolle konnte ich nichts Negatives feststellen, weder an Geräuschen noch an einem Leistungsverlust durch mangelnde Kompression.

  • Zum Glück musste bei mir nichts eingestellt werden, kann also nur wenig dazu beitragen. Wenn Sie zuvor einwandfrei lief, kann ich mir Deine Ergebnisse nicht erklären. Sowohl auf der Enlass- und Auslassseite konntest Du nur die 0,01 Lehre einführen? Und die Nocken zeigen beide nach außen? Sollte aber so sein wenn Du tatsächlich den oberen Totpunkt eingestellt hast ...

  • sers,


    die Kurbelwelle mit "angespitzter" Schraube fixiert und die Kontrollstriche auf den Nockenwellen standen auch genau da wo sie stehen sollen. Falsche Steuerzeiten sollte man somit ausschließen können, oder?

    .... und die bohrungen in den steuerketten-zahnrädern waren oben?


    es gibt ja vom prinzip her 2 verschiedene „obere totpunkte“ da sich die nockenwellen nur mit halber kurbelwellendrehzahl läuft.


    hope it helps,

    ralph

  • Spiel der OT überhaupt eine Rolle? Soweit ich das nachlesen kann, wird immer nur auf die Markierungen der Nockenwellenkettenräder bezogen. Die und nur die müssen passend stehen. Zündkerzen werden zwar rausgeschraubt, aber wohl mehr um leichten Motorlauf zu haben fürs händische drehen.


    Ventile setzen sich im laufe ihres lebens immer etwas. Deswegen stellt man lieber etwas größeren Spalt ein als einen zu kleinen. Kleiner wird er von alleine, größer eher nicht. Ich könnte mir vorstellen das zwischen 30k und 50k sich durchaus einiges setzt. Allerdings stösst mir der zeotliche Abstand etwas auf. 2003 bei 30k, 2020 bei 52k. Das deutet drauf hin, das die Mühle 1300km im Jahr hatte. Waren das jeweils 200km Tagestouren oder doch eher 10km Stadtfahrten. Sowas wirkt sich auf den Motorinnenraum erheblich aus. Viel Kurzstrecken sorgt für Verkohlungen, hat der vorgänger also etwas Verkohlungen auf dem Ventilsitz und dadurch größeres Ventilspiel. Das wiederum hat sich weggebrannt, wenn du nun mehr Langstrecken und vieleicht auch mal Autobahn gefahren bist.


    Dann sind einfach nur 0,1mm Kohleablagerungen weg. Wäre jetzt mal so eine Vermutung aus dem Fahrprofil. Vieleicht weist du noch was der Vorbesitzer so über seine Fahrstrecken gesagt hat.

  • Ventile setzen sich bis 20tkm...danach isses robust..

    Sind bei 20tkm Shims getauscht worden...


    Warum um Himmels willen zerrupfste nu einen guten intakten dichten Rotax...Pure Bastelwut oder aus Langeweile

    Never change a running system ......DAS DER FEHLER DEN BEGANGEN HAST

    Also alles bitteschön zurück in Urzustand und hol erst die Werkzeugbox heraus wenn iwo was den Dienst quittiert....Ansonsten wird deine F niemals die 100k erleben weil vorher aus Langeweile zu Tode geschraubt

  • Moin liebe Forengemeinde :D


    Letzte Woche habe ich bei meiner F mal das Ventilspiel kontrolliert und musste mit Entsetzen feststellen, dass bei beiden Einlassventilen quasi kaum Spiel zwischen Nocke und Shim ist. Habe mich an den Beitrag von "tieftoener" gehalten sprich, die Kurbelwelle mit "angespitzter" Schraube fixiert und die Kontrollstriche auf den Nockenwellen standen auch genau da wo sie stehen sollen. Falsche Steuerzeiten sollte man somit ausschließen können, oder?

    Ich will Dir nicht zu nahetreten, aber wenn Du diese Frage stellst, zeigt mir das daß Du nicht wirklich verstanden hast, was da technisch passiert und wie Nockenwellen auszurichten sind, siehe ralphs Beitrag oben. Wer viel misst, misst Mist. Mechanische Einstellungen gibt´s kein Vielleicht, sondern nur passt oder passt nicht. Shims "ab Werk"? Ja, hatta! Aber garantiert keine festgelegte Standard-Dicke..... "Angespitzte Schraube"..... da gehört ein maßhaltiger, gehärteter Stift hin für ein paar Euro fuffzich, der kein Spiel in der Bohrung zulässt (das sich sofort auf die Nocken überträgt) und auch hartes Drehen an der KW überlebt ohne sich in tausend Spänen in`s Getriebe zu verabschieden.


    Nimm ein Werkstatthandbuch und mach´s damit, nicht mir irgendwelchen Foren-Beiträgen, wie gut sie auch für einen erfahrenen Schrauber noch sein mögen. Besser noch, laß` Dir von jemandem zeigen, wie´s geht, bevor Du bei einem sauber laufenden Motor weiter von "sicher in den Ventilsitz gefressen" alpträumst. In der Zwischenzeit - nicht anlassen.... Wenn Du einen Karteneintrag hättest, wäre Dir ggf. leichter geholfen.

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • sers,


    Spiel der OT überhaupt eine Rolle? Soweit ich das nachlesen kann, wird immer nur auf die Markierungen der Nockenwellenkettenräder bezogen. Die und nur die müssen passend stehen. Zündkerzen werden zwar rausgeschraubt, aber wohl mehr um leichten Motorlauf zu haben fürs händische drehen.

    schon.

    eingestellt werden muss im zünd-ot.
    im 'anderen' kanns zu ventilüberschneidungen kommen.


    aus dem orginal-bmw rep. handbuch:

    • Die Strichmarkierungen an den Kettenrädern (Pfeil) müssen parallel zum Zylinderkopf, und die Bohrun- gen in den Kettenrädern oben sein (OT-Stellung).

    damit wird sichergestellt, dass sich der kolben wirklich im zünd-ot befindet.


    hier eine ausführliche erklärung:

    ein auszug aus: https://www.powerboxer.de/moto…v0-ventilspiel-einstellen

    und hier nochwas zur theorie:

    https://www.powerboxer.de/theo…nik/396-ventileinstellung


    kann das wiki vom powerboxer.de nur wärmstens empfehlen, hab viel gelernt, beim lesen dadrin.
    ok, es geht meist um die boxer-motoren, aber vom prinzip ist das für dier grundfunktionen eines motorrads egal.


    gruss ralph

  • Ventile setzen sich bis 20tkm...danach isses robust..

    So isses, vielleicht noch bis 30 tkm - und selbst die hast Du ja schon überschritten.

    Mit einer 0.03mm Lehre kam ich jedenfalls nicht rein. Habe dann mal gleich zwei neue Shims in 0.1mm kleiner bestellt in der Hoffnung, dass das Spiel dann passt. Fehlanzeige: Spiel weiterhin bei einem Ventil nicht messbar mit der 0.03mm Lehre, bei dem anderen ist's zwischen 0.03 und 0.05.

    Das würde ja bedeuten, daß bei einem Ventil ein 'negatives Spiel' von mindestens 0,07 mm vorgelegen haben müßte (d.h., das Ventil hat nie richtig geschlossen. Das paßt absolut nicht zusammen mit:

    Bis zur Kontrolle konnte ich nichts Negatives feststellen, weder an Geräuschen noch an einem Leistungsverlust durch mangelnde Kompression.

    Denn dann kann die Verdichtung nicht gut gewesen sein, und das Ventil wäre nach relativ kurzer Zeit verbrannt, weil es sich nie zur Wärmeabfuhr auf den Sitz hätte legen können. Laß mal von einem kompetenten Kumpel zur Kontrolle nachmessen!


    Beste Grüße

    Gerd

  • < ralph > Ja, das es so im WHB steht is klar, hab ich auch. Aber wenn an einem Bauteil Markierungen angebracht werden sind ausschliesslich die interessant. Natürlich wird der Laie trotzdem beides messen, er wird den Markierungen nicht trauen. Erfahrene Schrauber wissen aber das der Motorlauf nicht passend würde. Die sparen sich das Nachmessen des OT

  • < ralph > Ja, das es so im WHB steht is klar, hab ich auch. Aber wenn an einem Bauteil Markierungen angebracht werden sind ausschliesslich die interessant. Natürlich wird der Laie trotzdem beides messen, er wird den Markierungen nicht trauen. Erfahrene Schrauber wissen aber das der Motorlauf nicht passend würde. Die sparen sich das Nachmessen des OT

    Nur mal zur Vervollständigung: Wenn Du die Markierungen der Kettenräder richtig ausrichtest, hast Du den OT. Eine Nockenwelle dreht zur Kurbelwelle im Verhältnis 0,5:1 (Übersetzung KW:NW also 2:1), es gibt also zwei OT-Momente der KW im 4T-Zyklus. Deshalb kannst Du an der KW mit der dort vorhandenen, mittels Blockierschraube aufzufindenden Markierung, jene falsche OT-Stellung erwischen, bei der die Ventile eben nicht entlastet sind und dann ist´s mit Messen des Ventilspiels Essig. Die richtige der beiden OT-Positionen findet man erst mittels der Position der Bohrungen in den Kettenrädern - die sind nämlich fest mit den Nockenwellen verbunden, was eine versehentliche 180Grad-Verdrehung von Nocken zu Kettenrad ausschließt.

    Spiel der OT überhaupt eine Rolle?

    Die Stellung der Kettenräder alleine wird nie genau genug sein - die Markierungen sind ja ohnehin schon nicht perfekt. Nur die symmetrische Ausrichtung der Markierungen zur Kopfoberkante bei sauber festgestellter KW wird ein brauchbares Ergebnis liefern. Wegen der nicht perfekten Markierungen der Kettenräder zählt man am einfachsten auch vor Ausbau der NW die Anzahl der Kettenglieder zwischen den Markierungen, was ein sauberes Ausrichten beim Wiedereinbau garantiert, wenn man gleichzeitig auf das nicht Kettenspanner-belastete Trum Zug gibt. Wenn die KW minimales Spiel mit einer selbstgebastelten Schraube hat, ist sie nicht perfekt im OT und das führt ggf. zu einer für Messzwecke nicht sauber genug positionierten Nockenwelle (ohne daß man das per Auge wirklich unbedingt merken muß).


    Grüße

    Chris

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  • Die MArkierungen müssen 1/2 Kettenzahnabstand genau sein. Also so roundabout +-5mm.


    Manche Menschen stellen sich ziemlich komisch an. Meinst du wirklich das man das auf 1/10mm genau einstellen müsste? Bei einer Kette mit 1cm Zahnabstand oder mehr? Hast schonmal versucht die Zähne zwischen 2 Kettenglieder zu bringen?


    Das es dabei immer OT ist, ist Grundbestandteil des Verbrennungsmotors. Anders würde er nicht funktionieren. Also darf man davon ausgehen, wenn er vor dem Messen noch funktioniert hat kann ich OT ignorieren statt es nachzumessen.


    Manchmal frage ich mich, wie es Leute schaffen am Moped zu schrauben aber nichtmal die grundlegendes logischen Dinge kapieren. Naja...oftmals ist am Ergebniss dann abzulesen, das sie nur eine Anleitung auswendig gelernt haben aber nicht kapieren was sie eigentlich machen. Daher lasse ich es hier. Lernt ihr auswendig, ich denke nach und jeder ist glücklich.

  • Fritte falls du noch mitliest : wie stehen die nockenwellenräder???? Bild wäre schön jede weitere disskusion ohne den genauen Istzustand


    ist wie Glaskugel.falk aus Freital

    Wer vor der Wahl etwas verspricht darf sich nicht wundern wenn WIR uns verwählen!

  • Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten. :)

    Ein Foto von der Stellung der Nockenwellen habe ich leider nicht mehr, beide Wellen waren so ausgerichtet, dass die Nocken an sich jeweils nach außen zeigen, also die Auslass Seite Richtung Vorderrad, die Einlass Seite Richtung Hinterad. Die Markierungen haben eine Linie gebildet und liefen parallel zu zum Zylinderkopf. Die Festellschraube der Kurbewelle ist dort auch gut "eingerastet". Wie gesagt, auf der Auslass Seite war das Spiel im Rahmen, bzw. nur minimal zu gross und konnte mit passenden Shims auch wieder in den 0.1-0.15mm Sollbereich gebracht werden.

  • sers,


    am ipad gehts. das läd das file runter und dann kann ich es mit dem vlc aufmachen.


    das video ist echt gut, auch wenn der typ ziemlich schwer zu verstehen ist.

    nimmt nen grossen teil der ehrfurcht vor dem heiligen gral nockenwelle aus und einbauen und steuerzeiten, so locker wie er damit umgeht.

    nur dass der die nockenwellenlager im bock nicht einölt.... bmw schreibts ansich vor und für mich ist das auch einleuchtend. so haben die lager ne notschmierung, bis das erste öl hochgepumpt wird.


    wieder was gelernt hat

    ralph

  • Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten. :)

    Ein Foto von der Stellung der Nockenwellen habe ich leider nicht mehr, beide Wellen waren so ausgerichtet, dass die Nocken an sich jeweils nach außen zeigen, also die Auslass Seite Richtung Vorderrad, die Einlass Seite Richtung Hinterad. Die Markierungen haben eine Linie gebildet und liefen parallel zu zum Zylinderkopf. Die Festellschraube der Kurbewelle ist dort auch gut "eingerastet".

    So sollte es sein!

  • Keine Ahnung, was da schief läuft - wenn ich den Link anklicke, lande ich immer wieder am Ausgangspunkt. Ich kann auch keinen Download starten oder im neuen Fenster öffnen, Browser ist Google Chrome... :confused:

    Ist nicht schlimm, bei meinem Moped sind die Ventile eingestellt, ich weiß ja wie man's macht und war nur neugierig :victory:


    Beste Grüße

    Gerd