Wer hat Erfahrungen bzw valide Tips mit einem Umbau der Bremsanlage

  • Normal kann man selbst viele gut gewartete Trommelbremsen zum blockieren bringen.

    Wenn das möglich ist und Blockierung den kürzesten Bremsweg bringt, wozu braucht man dann 6 Kolben, …?

    Dass man von Trommelbremsen weg hin zu Scheibenbremsen geht, hat mehrere Gründe. Um nur einige zu nennen:

    - Gewichtsersparnis (Stichwort 'ungefederte Massen')

    - Schnelleres Ansprechverhalten

    - Bessere Wärmeabfuhr

    - Weniger Teile (Kosten)

    - Bessere Wartungsfreudigkeit

    - Bessere Verschleißkontrolle

    Eine Einkolbenbremse würde bei identischen Parametern (Abstand zum Drehpunkt = Hebelarm, Reibwert Belag/Scheibe, Anpresskraft) annähernd das gleiche Bremsmoment aufbringen, wie eine Mehrkolbenbremse. Letztere werden eingesetzt, um die Anpresskraft gleichmäßiger auf größere Beläge übertragen zu können. Größere Beläge wiederum nimmt man, um Verschleißverhalten und Wärmeabfuhr (Stichwort 'Fading') zu verbessern.

    Eine Trommelbremse ist da ein gutes Beispiel zum Verständnis.

    Erst passiert fast nix und dann verklemmt sie sich und blockiert.

    Bremsen ist eben mehr als der beste Bremsweg. Gute Kontrolle ist auch nicht zu verachten.

    Das hängt stark von der Art der Trommelbremse ab - es gibt verschiedene, die je nach Ausführung einen mehr oder weniger ausgeprägten Selbstverstärkungseffekt haben. Die diesbezügliche Kennlinie einer Scheibenbremse ist dagegen nahezu linear.

  • Scheibenbremse ist dagegen nahezu linear

    Da meinte ich damit.

    Will niemand davon überzeugen eine Trommelbremse einzubauen. ^^


    Danke für deine weiterführende Erklärung.


    Mir ging es vor allen darum

    Bremsen ist eben mehr als der beste Bremsweg. Gute Kontrolle ist auch nicht zu verachten.


  • Da hast Du schon recht , die sich mit sowas tiefgründiger beschäftigen sind schon als Fachleute zu bezeichnen .


    Das Du für Dich entschieden hast nicht an der Bremse " rumzuspielen " ist auch vollkommen in Ordnung .


    Deinen TIPP kann ich aber nicht nachvollziehen. Wenn man sich intensiv mit einer Materie beschäftigt wird man da zum Fachmann auch wenn man das nicht studiert hat . Man hatt es aber gelernt , egal ob in einer Ausbildung oder durch " Selbststudium" und viele dieser Leute stehen den von Dir genannten FACHLEUTEN in nichts nach . Im Gegenteil, sie sind meistens besser mit der Materie vertraut als die Teiletauscher in den Glaspalästen .

    Vieleicht kannst Du auf anderen Gebieten ja was ähnliches??



    Oesie

  • Auf trockener Straße greift es viel zu früh ein und der Bremsweg ist deutlich verlängert.

    Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis der Funktion des ABS vor:


    Aufgabe des ABS ist nicht, dem Bremsweg soweit wie möglich zu verkürzen, sondern das Blockieren der Räder zu verhindern, damit Fahrzeug lenkbar bleibt und ein Sturz vermieden wird.


    Der Bremsweg wird dabei nur indirekt verkürzt, indem man sich mit ABS ein volles Hineingreifen in die Bremse trauen kann und so einen kürzeren Bremsweg erreicht, als man es sonst in dieser Situation schaffen würde. Situation meint hier keine Messfahrt, sondern ein sich anbahnender Unfall vor Augen.

  • Bremstest aus 160 km/h, MotoGP (ohne ABS) gegen eine Straßen-KTM (mit ABS). Ahh, und ein 911er, natürlich mit ABS.

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    Möchte gar nicht wissen wo ich mit der F stehengeblieben wäre... fahre immerhin nie 160 :)


    Ein modernes KFZ mit ABS bleibt trotzdem immer schneller stehen, egal ob Profi und nicht. Egal wie oft man das macht.

  • Hallo, nein, da liegt kein Missverständnis vor. Du musst schon lesen, was da steht wenn du über Punkt und Komma diskutieren willst. Nimm es mir nicht krumm, aber aus solch haarspalterischer Internetdiskussion bin ich raus. Da sie nichts mit der Frage zu tun hat. Wenn du mit der bremsleistung der Maschine zufrieden bist, freu dich doch einfach, schüttel den Kopf ob meiner Bemühungen und gut ist.

  • Wenn du mit der bremsleistung der Maschine zufrieden bist, freu dich doch einfach

    Meiner eigenen Empfehlung folgend, das Motorrad insgesamt zu wechseln, habe ich beim Wechsel von der F650GS zur F800GS auch den Wechsel der Bremse von gut zu besser erlebt. Bremsleistungen habe ich zwar nicht verglichen, aber der Unterschied beim ABS war bei den bei mir sehr seltenen Eingriffen spürbar, indem das F650GS-ABS einen schon so sehr erschrecken kann, dass man im ersten Moment an einen Defekt der Bremse denkt, das der F800GS ist "sanfter".


    Bremstest aus 160 km/h, MotoGP (ohne ABS) gegen eine Straßen-KTM (mit ABS). Ahh, und ein 911er, natürlich mit ABS.

    Eigentlich zeigt das Video genau das, was ich als praxisfremd abgetan habe: Die beiden Fahrer fahren (nach wer weiß wie vielen Probefahrten oder anderen Vorbereitungen) auf gerader und hindernisfreier Strecke mit einwandfreiem Belag mental auf das Bremsen vorbereitet. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass man ohne ABS kürzere Bremswege erreichen kann - aber eben nur unter "Laborbedingungen", in der Praxis eben nicht, da rutscht man eher nach dem Sturz ganz ohne Bremswirkung auf das Hindernis zu. Beeindruckend am Video ist aber, wie gering der Unterschied ist, bzw. sein kann, bei der F650GS vielleicht nicht ist.

  • Nur mal so aus dem eigenen Erfahrungsschatz: Bremsleistung vorne an der Dakar wurde immer schlechter, aber schleichend. Also Bremsflüssigkeit gewechselt, entlüftet, ABS-Modul entlüftet - alles schlechter als vorher. Bremshebel gezogen, über Nacht festgebunden, morgens wieder gelöst - besser. ABS springt auch wieder an. Kleine Tour gemacht und irgendwie immer noch das Gefühl gehabt, das wäre mal besser gewesen. Ende vom Lied - minimal siffender Gabelsimmering links und zunehmend verölte Bremsbeläge. Wurde erst offensichtlich nach einigen testweisen Vollbremsungen, die dann den Simmerring so belastet haben, daß Ölspritzer an der Gabel sichtbar wurden. Gesamte Geraffel (Simmerring und Beläge) getauscht, alles gereinigt, bremst wie´n Sportwagen.


    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Bremshebel gezogen, über Nacht festgebunden


    Ende vom Lied - minimal siffender Gabelsimmering links und zunehmend verölte Bremsbeläge

    Den Test hatte ich neulich bei meinem "Bastelprojekt" nach der Bremsrevision auch gemacht. Allerdings über etwas mehr als eine Woche. ;) Ergebnis alles dicht und bremst wie neu. Verbaut: Bremboscheibe und Beläge. Flüssigkeit Dot 4.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Ende vom Lied - minimal siffender Gabelsimmering links und zunehmend verölte Bremsbeläge.

    Gabelöl auf Bremsscheiben...

    Erinnert iwi ans Jugendlied vom Braune auf den Autoreifen..gibt beim Bremsen braune Streifen...In der Unterbux ;)