Motorrad startet nicht trotz geladener Batterie - Motor wurde mit angeschlossenem Laderät vorher gestartet

  • Hallo Zusammen,

    wollte heute meine Kleine aus dem Winterschlaf erwecken, weil ich über Ostern eine Tour mit meinem Bruder und meinem Neffen machen wollte..

    Die Batterie war zu schwach um zu starten, also habe die Front geöffnet und das Ladegerät an die eingebaute Batterie gehängt..
    Nach etwa 2 Stunden habe ich dann mit angeschlossenem Ladegerät das Motorrad gestartet. Hat funktioniert und ich habe das Motorrad etwa 2-3 Minuten in der Garage laufen lassen, wobei das Ladegerät weiter angeschlossen war. Nach weiteren 2 Stunden habe ich das Ladegerät abgemacht und wollte starten aber nix ging mehr. Es kommt ein komisches surrendes Geräusch, was ich nicht zuordnen konnte aber der Anlasser dreht nicht. Habe dann die Batterie abgeklemmt, eine Stunde gewartet, wieder angeklemmt und der gleiche Effekt. Beim drücken des Startes gibt es nur dieses komische surrende Geräusch, der Anlasser gehrt nicht. Die Batterie hat 13V - vor dem Anklemmen gemessen.

    jetzt vermute ich, dass es keine gute Idee war, das Motorrad mit dem angeschlossenen Ladegerät zu starten =O

    Da ich mittlerweile auf das tiefste Land umgezogen bin, sind hier die Werkstätten auch ziemlich rar. Bin momentan echt ratlos :confused:

    Hat jemand eine Idee, was es sein könnte?

    Danke im voraus für die Hilfe

    Viele Grüße
    Detlef

  • Kaufe Dir eine neue Batterie.


    Hallo Ronny,


    Danke für Deine superschnelle Antwort. Bist Du sicher, dass ich die Batterie damit zerstört habe?


    Wenn ich messe, dann hat die Batterie 13 V.

    Danke im voraus für die Bestätigung. Neue Batterie sollte bis Samstag da sein....


    Viele Grüße

    Detlef

  • Na dem Laden ist auch eine Kaputte Zelle auf ihrer Spannung, aber nur solange bis du Verbraucher zuschaltest. Messe mal die Spannung wenn du angeklemmt hast und nur das Licht einschaltetest zusammen mit Zündung. Vermutlich bricht die Batterie auf 10V oder weniger zusammen. Das dir das Ladegerät etwas zerschossen hat ist nicht ganz unmöglich aber eher unwahrscheinlich. Sonst würde jede Starthilfe die man bekommt potentiell gefährlich sein. zB wenn du an meinem PKW starthilfe holst, ich habe AGM und Start-Stop. heist meine Ladespannung geht auf 15V hoch wenn die Ladereglung das für nötig hält. Und ein 50A Startermotor wäre so ein Fall.


    Daher denke ich mal,nicht das du etws geschossen hast sondern deine Batterie war eben am Ende. Bleizellen können lange noch mit brauchbarer Kapazität funktionieren, haben aber schon Bleischlamm abgelagert. Und irgendwan reicht dann ein Ladezyklus um den Bleischlamm soweit anzusteigen das er die Zelle kurzschliesst und schlagartig ist sie hinüber. Die hatte aber schon vorher nur noch halb gelebt, man merkt es nur nicht so.

  • Du kannst natürlich noch einmal einen Ladeversuch unternehmen, allerdings sollte das länger als zwei Stunden dauern.

    Wenn Du ein modernes Ladegerät besitzt zeigt es Dir den Ladezustand und schaltet bei intakter Batterie nach dem vollständigen Laden ab bzw. geht automatisch auf Erhaltungsladung.

    Die aktuelle Spannung von 13 V ist nicht der einzige Indikator für den Batteriezustand.

    Das nochmalige Laden ist einen Versuch wert, danach bist Du schlauer.

  • Neue Batterie!


    Das „surren“ ist der Magnetschalter, der anzieht, dann bricht die Spannung zusammen und der Magnetschalter fällt ab. Dann reicht die Spannung wieder und der Magnetschalter fällt wieder ab, usw…

  • sers,


    auch für mich ein klarer fall von batterietod.

    mit dem ladegerät zusammen, das nochmal so 4ampere strom beigesteuert hat, gings halt noch mit starten. alleine reicht der strom halt nur zum anziehen vom startrelais. wenn das den anlassermotor zuschaltet bricht die spannung ein und damit ist „ende gelände“. dass du dabei was „geschossen“ hast, schliess ich aus.

    lass mal das ladegerät über nacht angehängt. aber auch das wird nur kurzzeitig nutzen, wenn überhaupt. genau das verhalten hatte ich beim auto, da war die batterie nach 10jahren am ende der fahnenstange. neue batterie rein und alles ist wieder stöhn.


    take care, save ride!

    ralph

  • Hallo Zusammen,

    ganz herzlichen Dank für Eure Antworten. Bin ein Elektrik Laie aber wenn es nur die Batterie ist, bin ich heilfroh.

    Das „surren“ ist der Magnetschalter, der anzieht, dann bricht die Spannung zusammen und der Magnetschalter fällt ab. Dann reicht die Spannung wieder und der Magnetschalter fällt wieder ab, usw…

    Ja, das trifft es genau :thumbup:

    Du kannst natürlich noch einmal einen Ladeversuch unternehmen, allerdings sollte das länger als zwei Stunden dauern.

    Das mache ich jetzt über Nacht.

    Wenn es dann nicht funzt, bestelle ich morgen früh in der Kfz-Werkstatt im Ort eine neue Batterie, denn die bekommen in der Regel innerhalb von 24 Stunden Teile geliefert.

    Melde mich auf jeden Fall, wie es aus geht :thumbsup2:

  • Wenn es dann nicht funzt, bestelle ich morgen früh in der Kfz-Werkstatt im Ort eine neue Batterie, denn die bekommen in der Regel innerhalb von 24 Stunden Teile geliefert.

    Die einschlägigen Zubehörläden haben i.d.R. eine passende Batterie vorrätig, falls Du einen in akzeptabler Entfernung hast.

  • Hat jemand eine Idee, was es sein könnte?

    Es sind sich ja alle einig, dass es die Batterie sein muss, dazu sind die Symptome eigentlich eindeutig.


    dass ich die Batterie damit zerstört habe?

    Es ist sehr unwahrscheinlich, die Batterie durch ein während des Start angeschlossenes Ladegerät zu schädigen, denn schließlich wird die Batterie ja während der Fahrt durch das motorradeigene Ladegerät aus Regler und Lichtmaschine geladen.


    Eher ist es das Ladegerät, dass dadurch Schaden nehmen könnte, wenn es nicht ausreichend geschützt ist oder die Bordelektrik, die durch Spannungen bestimmter Funktionen des Ladegeräts gestört werden kann, d. h. nicht alle Ladegeräte sind zum Laden einer eingebauten Batterie geeignet.


    Du kannst natürlich noch einmal einen Ladeversuch unternehmen, allerdings sollte das länger als zwei Stunden dauern.

    Wenn Du ein modernes Ladegerät besitzt zeigt es Dir den Ladezustand und schaltet bei intakter Batterie nach dem vollständigen Laden ab bzw. geht automatisch auf Erhaltungsladung.

    Da ja heute keine Batterie mehr beschafft werden kann, ist das einen Versuch wert, aber meine Hoffnung gering:


    Wäre die Batterie "nur" leer, würde man die über Nacht laden können, aber die Spannung 13 Volt steht für 100% voll.

    Nun können sowohl ein Schnapsglas als auch ein Bierfass voll sein, aber das sind trotzdem unterschiedliche Grade von voll,

    Der Verschleiß einer Batterie bedeutet einen Kapazitätsverlust, der mit einem Verlust der Belastbarkeit verbunden ist. Die Belastbarkeit beschreibt den Spannungseinbruch bei einer bestimmten Belastung, hier durch den Anlasser. Um im Bild zu bleiben: Deine Batterie mag zwar voll sein, aber sie ist innen von der Größe des Bierfasses auf die Größe des Schapsglases geschrumpft.


    Kfz-Werkstatt im Ort

    Solche Werkstätten verfügen meistens auch über einen Batterietester, der die Belastbarkeit prüft (denn die Spannungsmessung ist nicht aussagekräftig). Im Zweifel könntest Du ja Deine Batterie da mal vorstellen.

  • Etwas neben der Frage, aber nur mal als Erfahrungsbericht zum Thema Batterie. Ich hatte mir nach dem Kauf der F in 2020 eine LiPo Batterie bei Tante L gegönnt, weil die gerade im Angebot war. Die ist jetzt seit drei Jahren im Einsatz. Das Mopped steht teilweise auch mal ein paar Monate, weil ich noch weitere habe. Der letzte Stopp war für 6 Monate. Danach aussitzen, starten und Losfahren. Man hat zwar gemerkt, dass die Batterie nicht mehr bei voller Leistung war, aber gestartet ist sie ohne Murren. Dass man auch noch knapp 4 Kilo Gewicht spart, ist ein netter Nebeneffekt.


    Wenn also eine neue Batterie fällig sein sollte, kann ich die Verwendung der LiPo durchaus empfehlen.

  • Wenn also eine neue Batterie fällig sein sollte, kann ich die Verwendung der LiPo durchaus empfehlen.

    Wahrscheinlich würde ich mich beim nächsten Ersatz auch für sowas entscheiden.

    Aber Dir würde ich keine empfehlen, weil ...

    Der letzte Stopp war für 6 Monate.

    Zwar haben lithium-basierte Fahrzeugbatterien verglichen mit Bleibatterien eine geringere Selbstentladung, aber die Entladung durch das Motorrad macht mehr aus, weil man da meistens welche mit niedrigerer Kapazität verwendet, weil die den erforderlichen Startstrom auch schon bei niedrigerer Kapazität liefern. 4 Ah wäre da ein gängiger Wert (nicht von den Typenbezeichnungen irritieren lassen, die sich oft an den Batteriemodellen orientieren, die sie ersetzen können). Von mir und anderen gemessene Ruheströme der F800GS liegen um 1 mA, was über 6 Monate 4,4 Ah Kapazität "frisst".

    Aktuell hätte Louis da die PFLP-18L mit 5 Ah Kapazität, d. h. diese wäre mit den angenommenen Werten schon fast leer gewesen - Glück gehabt !

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    Deshalb: Bei so langen Standzeiten sollte man also die Batterie abklemmen !


    Zitat von Eckart

    Dir würde ich keine empfehlen

    Das nehme ich wieder zurück, denn 6 Monate sind auch für eine Bleibatterie viel. evtl. zu viel, d. h. man sollte oder müsste sie zwischendrin laden, auch wenn abgeklemmt. Vielleicht hast Du aber auch nur einfach zu viele Motorräder ?


    Wenn Du gute Erfahrungen mit einem bestimmten Batteriemodell gesammelt hast, kannst Du es ja hier nennen, da profitieren auch andere, auch wenn die Empfehlung für den Fragesteller etwas spät kommt.

  • Diese verlinkte 5 AH-Batterie passt nicht in den Schacht einer Einzylinder 650er, sie ist mit 158mm zu breit und mit 86mm zu tief.

    Vielen Dank für den Hinweis. Bei meinem Link hatte ich mich nämlich ohne eigene Überprüfung auf die Angaben von Louis verlassen.

    Hast Du oder jemand anders ( citronaut) denn eine bessere Empfehlung ?

  • Wenn Du gute Erfahrungen mit einem bestimmten Batteriemodell gesammelt hast, kannst Du es ja hier nennen, da profitieren auch andere, auch wenn die Empfehlung für den Fragesteller etwas spät kommt.

    Ich habe in meiner F 650 GS Dakar als auch in meiner XT 600 Tenere die HJB12-FP von JMT eingebaut und bin damit bisher (seit 2,5 jahren) hoch zufrieden. Hier die Eckdaten:

    • LiFePO4 Akku
    • 4 Ah
    • 240 A Kälteprüfstrom
    • 48 Wh
    • LxBxH (in mm) = 134x75x133
    • Gewicht 900 g

    Gruß

    Udo

  • Bei mir war die Batterie heute früh auch nach dem Aufladen über Nacht nix mehr. Bin zu meiner Autowerkstatt in den Ort und habe dort eine neue (Gel) Batterie bestellt, die ich morgen abholen kann. Meine Kleine wurde letztes Jahr nur 2 x bewegt. Sie stand nach der letzten Tour am 31.8. 4 1/2 Monate bis Mitte Januar. Da bin ich ein kurzes Stück (20 km) gefahren aber sie stand dann jetzt nochmal knapp 3 Monate.

    Was mich etwas irritiert: Bei meinem ersten Startversuch gestern hat sie noch funktioniert, es reichte aber nicht mehr zum Starten. Daher hatte ich dann das Ladegerät dran gehängt. Nach 2 Stunden am Ladegerät sprang die Kleine sehr schnell an. Nach weiteren 2 Stunden am Ladegerät ging nix mehr :confused:

    Jetzt hoffe ich, dass ich morgen die neue Batterie bekomme und dann alles funzt. Auf jeden Fall werde ich nun nach dem ganzen Renovierungs- und Umzugs-Streß der letzten 2 Jahre ab dieses Jahr wieder regelmäßig fahren können - auch im Winter. Das tut der Batterie dann auch gut.

    Werde morgen berichten, wie es nach dem Einbau der neuen Batterie aussieht :thumbsup2: