Havarie Kühler

  • Moin liebe Mitforisten, ich mal wieder mit einem Problem.

    Gestern habe ich mich endlich durchgerungen, die Kerzen an meine 2-Spark zu tauschen. Erst nach YT-Video von der Seite versucht, aber die Stecker sind "oben" nicht frei genug gewesen, habe sie nicht nach oben geschoben bekommen.

    Also Batterie raus, Luftfilterkasten raus und Batteriehalterung raus. Dann ging es wie von selbst und war echt notwendig. Die Mittelelektroden hatten nur noch ca. 0,2mm Durchmesser.

    Hab mich super gefreut, dass alles geklappt hat, alles zusammengebaut, schönes Wetter, also rauf auf den Bock und los.

    Nach wenigen Kilometern ging dann die Temperaturanzeige an =O. Also kehrt und zurück nach Hause. Auf dem Rückweg dann festgestellt, dass der linke Stiefel nass und warm wurde. Sch... :wacko:

    Heute alles wieder auseinander gebaut und laufen lassen, aber kein Leck zu finden. Einen Druckprüfer besitze ich leider nicht.

    Nun habe ich aber das subjektive Gefühl, dass ein Schlauch nicht so heiß wird wie der andere. Auch ist der Lüfter relativ zeitig angesprungen. Ich vermute nun, dass das Thermostat nicht öffnet und die austretende Kühlflüssigkeit aus dem Ausgleich gedrückt hat.

    Klar, es kann ein Zufall sein, dass nach dem Kerzenwechsel das Thermostat aufgegeben hat. Aber bevor ich jetzt ein neues kaufe und vllt. umsonst verbaue, erst mal eine Frage an die Profis hier.

    Gibt es vllt. ein Kabel mit dem Hang einen Wackelkontakt, oder eine Sollbruchstelle zu haben, welches ich bei meinem Zündkerzengefummel vielleicht beschädigt haben könnte? Oder fällt Euch was Anderes dazu ein? Irgendeine Prüfmöglichkeit? Kann man das Thermostat zum checken mal überbrücken?

    Vielen Dank im Voraus,

    Wolfi

  • Nun habe ich aber das subjektive Gefühl, dass ein Schlauch nicht so heiß wird wie der andere. Auch ist der Lüfter relativ zeitig angesprungen. Ich vermute nun, dass das Thermostat nicht öffnet und die austretende Kühlflüssigkeit aus dem Ausgleich gedrückt hat.

    entweder öffnet der Thermostat nicht oder aber die Antriebsräder der Wasserpumpe haben Karies. Das mit der Karies gab es schon öfter.


    Thermostat brücken geht nicht, da wäre es einfacher den Thermostat ausbauen und Funktion im Wassertopf mit Thermometer prüfen. Dafür gibt es x Anleitungen.


    Sind die Antriebsräder defekt, wird das Kühlmittel nicht mehr umgewälzt.


    Defekter Kühlerdeckel käme auch noch in Frage, aber das würde die unterschiedliche Temperatur der Schläuche nicht erklären.


    Den Kühlmittelstand am Kühler kontrollieren und ggf. nachfüllen.

    Dann würde ich sie nochmal laufen lassen (sobald der Lüfter angeht abschalten!!!) und beobachten wie sich die Wärme verteilt. Wird z.B. der Kühler auch warm, wäre der Thermostat als Verursacher erst mal draussen.

    Verteilt sich die Wärme sehr langsam im System, dann würde das eher für die defekten Antriebsräder sprechen, da ja kein Kühlmittel gefördert wird.

  • Hallo Rotax,

    vielen Dank für die Hilfe. Da das Phänomen unmittelbar nach dem Kerzenwechsel aufgetreten ist, noch eine Frage zur Verkabelung. An den Kühler gehen oben rechts Kabel an eine Art ...

    ...keine Ahnung was das ist, ein Temperaturfühler vielleicht? Kann dort ein defekt das Problem verursachen, oder kann man elektrische Probleme ausschließen?

    Vielen Dank im voraus.

    LG Wolfi

  • sers,

    wenn Du den Fühler meinst:

    IMG_1294.jpeg

    Quelle Rep Handbuch F650 BMW


    Dann kann der nicht kaputt sein, denn der Lüfter vom Kühler läuft ja an. Das würde er nicht tun, wenn der Temp-Fühler kaputt wäre. Ob der wir vorgesehen bei 105° anläuft, musst Du nachmessen oder per OBD Motordiagnose auslesen.

    Aber ich denke schon.


    Btw:

    Nachdem Du ja Kühlwasser verloren hast, würde ich das erstmal wieder auffüllen und den Kreislauf entlüften, bevor ich den Wasserkreislauf überprüfe. Denn wenn der nicht voll ist, wird die Flüssigkeit auch nicht sauber umgepumpt. Das unter dervVoraussetzung, dass die WaPu läuft und i.O. ist.

    Die EntlüftungsSchraube ist übrigens der schwarze Punkt links unter der 2.



    take care, save ride!

    ralph


    edit meint, das da ziiiemlich sehr sicher kein E-Problem vorliegt, denn der Lüfter läuft ja an, wenn der Kühler heiss wird. Die Temp Warnleuchte geht auch. Mehr E-Kram ist da nicht, am Kühler

  • kann man elektrische Probleme ausschließen?

    Ich denke schon.

    In Bezug auf die Kühlung würden elektrische Probleme bedeuten, dass der Lüfter nicht korrekt arbeitet, also entweder gar nicht arbeitet oder grundlos anläuft. Beides ist nicht gegeben. Wenn der Lüfter unerwartet früh anläuft, dann wegen der schlechten Kühlung des Kühlsystems, zum Beispiel weil Kühlwasser fehlt bzw. Luft im System ist. Ein Leck jedenfalls ist mit elektrischen Problemen kaum zu begründen. Deswegen würde ich auch den Hinweis von Ralph auf den Thermostaten für den Lüfter erstmal zurückstellen - das passt einfach zu schlecht zum Fehlerbild.


    der linke Stiefel nass und warm wurde

    Zu meinen F650GS-Zeiten hatte ich auch mal so ein Erlebnis, allerdings war es damals bei einem einmaligen Zwischenfall geblieben, so dass ich nicht weiß, was die Ursache war. Die Vermutung ist, dass vielleicht irgend ein Körnchen die Ventilfunktion gestört hatte, das dann weggespült wurde. Im "Normalfall" wird man bei so einem Vorfall aber schon mit einem permanenten Fehler rechnen müssen.


    Bezüglich des weiteren Vorgehens würde ich mich diesen Empfehlungen von Rotax anschließen und danach abhängig vom Testergebnis über das weitere Vorgehen befinden:

    Den Kühlmittelstand am Kühler kontrollieren und ggf. nachfüllen.

    Dann würde ich sie nochmal laufen lassen (sobald der Lüfter angeht abschalten!!!) und beobachten wie sich die Wärme verteilt. Wird z.B. der Kühler auch warm, wäre der Thermostat als Verursacher erst mal draussen.

    Verteilt sich die Wärme sehr langsam im System, dann würde das eher für die defekten Antriebsräder sprechen, da ja kein Kühlmittel gefördert wird.

    Der Thermostat für den Kühler arbeitet nicht-elektrisch und sitzt am Kühler. Temperaturabhängig leitet er das Kühlwasser druch den Kühler oder daran vorbei. auch dazu gibt es im Forum Beiträge, aber auch hier würde ich vor einem Ausbau und einem Funktionstest direkt am Bauteil erst die von Rotax beschriebebe Diagnose machen.


    Das Phänomen der aus den Ausgleichsbehälter austretenden Flüssigkeit wurde schon einige Male im Forum beschrieben. Dazu hier 2 Links, unter denen Du diese Fälle nachlesen kannst, einschließlich der jeweiligen Lösungen:

    Ritch
    vanthom


    Problem bei allem: Ein Zusammenhang mit Deinen Arbeiten kann ich nicht herstellen. Vielleicht war es Zufall, wenn nicht, liegt die Erkenntnis vielleicht erst am Ende der Diagnose.

  • Moin Leutz,


    vielen Dank für Euren Input. Morgen ist ja Feiertag der Werktätigen.

    Da werde ich mal das Werk tätigen und mich nach Euren Vorschlägen auf die Fehlersuche begeben.


    LG Wolfi

  • Hallo liebe Mitforisten,


    habe mich heute an die Fehlerursache gemacht.

    Im Endeffekt habe ich dann das Gehäuse der Wasserpumpe geöffnet. Und siehe da, das Pumpenrad lässt sich frei drehen und dreht sich beim Betätigen des Anlassers nicht mit. Ich vermute, das heißt der Scherstift ist im Eimer? Oder gibt es da noch was Anderes, was ich vorher prüfen sollte.

    Also Kupplungsdeckel ab um da ran zu kommen? Da hab ich so einen Horror vor. Habe den Deckel vor längerer Zeit mal ab gehabt und ewig gebraucht den wieder drauf zu bekommen. Ich weiß nicht wie oft ich den an- und abgemacht hab, bevor das geklappt hat und sich diese Sch...Welle eingefädelt hat. Alleine daran zu denken erzeugt ein Grauen.

    Vielen Dank im Voraus und

    LG Wolfi

  • Ich vermute, das heißt der Scherstift ist im Eimer?

    ich vermute das mindestens eines der Antriebsräder nicht mehr all Zähne hat. (Gibt im Forum ein paar Beiträge darüber).


    Also Kupplungsdeckel ab um da ran zu kommen?

    genau


    sich diese Sch...Welle eingefädelt hat.

    du hast den Druckpilz aber mit Fett fixiert?

  • Habe den Deckel vor längerer Zeit mal ab gehabt und ewig gebraucht den wieder drauf zu bekommen. Ich weiß nicht wie oft ich den an- und abgemacht hab, bevor das geklappt hat und sich diese Sch...Welle eingefädelt hat. Alleine daran zu denken erzeugt ein Grauen.

    - den Ausrückhebel von der Ausrückwelle komplett entfernen, damit sich letztere frei drehen kann


    - lieber etwas mehr Zeit inverstieren um die Flanken der Ausrück-Zahnstange peinlichst genau auszurichten (die stehen in der richtigen Position nicht genau senkrecht, sonder etwa auf '5 nach 12'!), und anschließend wie rotax schon schreibt mit etwas Fett fixieren


    - höllisch aufpassen, dass sich beim Aufsetzen des Deckels die Zahnstange nicht wieder verdreht


    - wenn die Ritzelwelle so eben in die Zahnstange eingreifen will, durch vorsichtiges Drehen (möglichst von Hand) an ersterer nachhelfen


    - bei allen Handgriffen keine rohe Gewalt anwenden - die hilft überhaupt nicht und sorgt höchstens für Zerstörung


    So hat es zumindest bei meiner ST (die hat allerdings auch diese starre Ölleitung nicht) relativ gut und schnell geklappt.

  • Hallo Leutz,


    Aktuell hat mich eine Männergrippe befallen, weswegen ich nicht weiter berichtet habe. Sorry.

    Nun ist es so, dass ich alles demontiert hab was geht, um den Kupplungsdeckel zu entfernen.

    Druckleitung, Krümmer, Fußraste, alle Schrauben, etc.

    Ich habe dieses Teil ja schon mal runter gehabt und bin sicher, dass ich es nicht eingeklebt hatte, aber der blöde Deckel will nicht runter.

    Er ist lose (klappert) lässt sich auf der Seite der WaPu auch zwei bis drei Millimeter lösen, aber nicht endgültig entfernen. Gefühlt ist es so, als wenn sich auf der Seite des Kupplungskorbes/ der Schaltwelle, irgendetwas verhakt hat.

    Hat jemand von Euch eine Idee?

    Besten Dank im Voraus

    Wolfi

  • Moin,

    erst mal vielen Dank für die Tipps.

    Hat aber alles nicht geholfen, der Deckel wollte nicht runter.

    Im Endeffekt half der Zufall. Einem Kumpel war das Gleiche mal bei seinem Mopped (anderes Fabrikat) passiert.

    Aus welchen Gründen auch immer, war die Kupplungswelle verdreht. Da hatte ich vorher schon einmal vorsichtig zu drehen versucht, bin aber auf Widerstand gestoßen und hatte Angst weiter zu drehen. Aber genau das muss man tun. Es gab auch ein kleines unangenehmes Geräusch, aber der Deckel ging jetzt wunderbar ab. Kaputt gegangen ist aber zum Glück nix.

    Nun hat sich bestätigt, was die meisten hier vermutet haben. Karies an beiden Kunststoff-Ritzeln.

    Sind die eigentlich identisch, so dass ich da nur zweimal das gleiche bestellen brauch?

    Apropos bestellen. Wenn ich mir die Wasserpumpen-Threats hier so durchlese, haben sich die Preise für das Reparaturset inzwischen verdreifacht. Es lohnt überhaupt nicht mehr woanders als direkt bei BMW zu bestellen. Oder habt ihr noch eine günstige Quelle?

    So viel erst mal dazu, ich werde weiter berichten.

    DLzG Wolfi

  • sers,


    Karies an beiden Kunststoff-Ritzeln.

    Sind die eigentlich identisch, so dass ich da nur zweimal das gleiche bestellen brauch

    da hilft Dir realOem.com mit dem Teilekatalog weiter:

    Die R13 0175 ist doch richtig? wenn nicht, kannst über „Anderes Fahrzeug auswählen“ gehen.

    RealOEM.com - BMW Online Ersatzteilkatalog

    Abschnitt Kühlmittelpumpe und Ausgleichswelle.


    take care, save ride!

  • Hallo,


    vielen Dank dafür, ich würde aber hier bestellen: https://www.ersatzteile-motorrad-bmw.de (vermute ist die gleiche Seite, nur deutsch und Euro).

    Was mir immer noch nicht klar ist, ist das zweite Kunststoffzahnrad das gleiche wie das im Deckel? Ich finde es nämlich auf beiden Seiten auf keiner Explosionszeichnung...

    Ich meine irgendwo gelesen zu haben, das man das Zahnrad zweimal bestellen muss, will aber sicher gehen.


    LG Wolfi