Motor zerlegen für Getriebereparatur

  • So, nachdem ja mein Motor Neuerwerb mit sage und schreibe 15000tkm auf der Uhr sich als Kernschrott erwies, wird jetzt der alte Motor bzw. das defekte Getriebe repariert.

    Ein paar Fragen vorweg.

    1. Motorsimmeringe sind in einem normalen Dichtsatz nicht vorhanden. Also zusätzlich zum Dichtsatz auch die Simmerringe ordern oder?

    2. Ich wollte Zylinder, Kolben und Kopf zusammen lassen so wie im Thread " Nach 200tkm muss der Motor raus".

    Meiner hat ja erst 35tkm gelaufen. Macht das Sinn?

    3.Für den Fall der Fälle. Gibt es Zylinder und Kolben mit Übermaß? Oder kann man den alten überarbeiten lassen?

    Gruß Wilfried

  • 1. Motorsimmeringe sind in einem normalen Dichtsatz nicht vorhanden. Also zusätzlich zum Dichtsatz auch die Simmerringe ordern oder?

    Du bist so ein versierter Schrauber, die Frage haste dir schon selber beantwortet.

    2. Ich wollte Zylinder, Kolben und Kopf zusammen lassen so wie im Thread " Nach 200tkm muss der Motor raus".

    Meiner hat ja erst 35tkm gelaufen. Macht das Sinn?

    Eigentlich schon ist doch noch fit, so wenig Arbeit wie möglich. Aber dazu können dir sicherlich die Erfahrenen was sagen.

    Ne 750er H ist dann eingefahren ;)

    3.Für den Fall der Fälle. Gibt es Zylinder und Kolben mit Übermaß? Oder kann man den alten überarbeiten lassen?

    Gruß Wilfried

    Wieso den ganzen Zylinder, aber das mit dem Übermaß habe ich mich auch schon gefragt. Erkunde dich doch mal bei Leebmann 24 die antworten eigentlich direkt.

  • Wenn es im ETK (elektronischer Teilekatalog) keine Teilenummer gibt, dann gibt es das E-Teil auch nicht (mehr), sprich Übermaßkolben plus größere Ringe. Wenn man den Kolbenhersteller hat, kommt man vielleicht an einen Übermaßkolben. Einzelne Teile z.B. Kolbenringe zu wechseln bei einem Motor mir der relativ geringen Laufleistung, führt ausserdem zu erhöhtem Verschleiß bis die Teile wieder eingelaufen sind. Ich würde den Kolben ziehen, wenn der Motor schon weitestgehend zerlegt ist und mir die Zylinder-Lauffläche ansehen und eventuell die Ringnuten säubern. Verglichen mit einem Satz Kolbenringe ist der Preis für einen Zylinder mit Kolben etc. fast schon ein Sonderangebot. Lauffläche honen, Übermaßkolben nebst Ringen, Kolbenbolzen, Kopf planschleifen koste auch alles einige Euronen.

  • die Frage haste dir schon selber beantwortet.

    Ich wollte nur noch mal auf Nummer sicher gehen weil ich hier noch nie was von Simmerringen gelesen habe.

    Die Qualität der originalen scheint ja sehr gut zu sein und die gegen Zubehör auszuwechseln? Ich weiß nicht ob das so gut ist!

  • Die Qualität der originalen scheint ja sehr gut zu sein und die gegen Zubehör auszuwechseln? Ich weiß nicht ob das so gut ist!

    Zubehör wäre wenn dann von SKF und die können nur besser oder gleichwertig sein. :wink:


    Wenn Du einen Kugellager- und Dichtungshändler in deiner Nähe hast, dann kann es evtl. Billiger sein die Simmerringen über diesen zu beziehen.

  • Hallo,


    Laut meiner Erinnerung und Delius Klasing Reparaturbuch hat der Rotax eine Nikasilbeschichtete Laufbahn, eine Überarbeitung wie Ausschleifen oder Honen ist hier nicht möglich, sollte aber auch bei normalen Betriebsverhältnissen nie notwendig sein. Will sagen, wenn nicht irgendwelche Fremdkörper da rein kommen, wird der Zylinder und Kolben wohl so lange halten wie der Rest des Motors. Nicht umsonst ist der Rotax auch im gesetzten Alter für sehr geringen Ölverbrauch bekannt.


    Gruß Joachim

  • Hi,


    ich weiß nicht, ob du diesen Link schon kennst - ist zwar für eine F650GS aber viele Schritte sind ähnlich / gleich

    und er macht dort auch viele Dinge sehr kreativ mit selbstgebauten Werkzeugen, Dichtungen (TE= Schiffsbauingenieur ) , hinterfragt die Bestellung von Lagern / Dichtringen, nimmt das Getriebe auseinander usw.

    Ich finde dieser Rebuild ist einer der besten Online mit Fotos dokumentierten Schritt für Schritt bis zum wieder fahrtüchtigen Motorrad ;)


    Wiederaufbau F650 GS (rebuild from scratch :-) - Technik, Wartung Einspritzer-GS - F650 Forum


    :smile:


    Mac

  • Muss man halt wissen, ob man das machen will.

    Allein die ganzen Dichtungen und Simmerringe...Arbeitszeit...

    Ein Komplettmotor von einem zuverläsdigen Händler oder eine schlachten ist vermutlich die einfachere Variante.

    Ich hatte weder Platz noch Lust, einen Motor mit ungewissem Ausgang zu überarbeiten.

    Aber gut, hinterher sagen zu können, mein Baby, alles selbst gemacht...auch schön.

    Zeit ist da ein entscheidender Faktor.

    Viel Billiger wird es wohl auch nicht

    :wave: Hilfe beim Suchen? Forumssuche rechts oben oder besser in Suchmaschine folgendes eingeben: site: f650.de [Suchbegriff]

  • Wenn Mann son Reperaturobjekt startet geht es in erster Linie nicht um das Geld sondern darum das Mann wissen will wie es funktioniert und ob Mann in der Lage ist sowas zu reparieren . Und ja es würde mir auch Spaß machen so etwas zu reparieren . Ich hab auch noch sowas zu liegen . Mit dem werde ich mich befassen wenn ich Rentner bin . Einfach so aus Spaß .



    Oesie

  • Hallo zusammen. Ich bin mit mehreren Motoren (Boldor) auf die Nase gefallen. Jetzt auch noch mit dem F Motor.

    Ich hab mich jetzt entschieden, den jetzt selber zu machen da weiß ich wenigstens was ich hab und wenns nicht funktioniert dann bin ich es halt selber schuld. Ich bin aber ganz zuversichtlich, dass ich es auch wieder hin kriege:wave:8).

    Mit Hilfe des Forums :notworthy1:

  • Hi,

    irgendwie komisch........ "früher" haben wir so etwas dauernd gemacht.....
    DKW Munga - Motor raus, zerlegt, neue Kolben mit Ringen, zusammengebaut, wieder eingebaut....lief und lief und lief und wurde irgendwann verkauft....
    Borgward B2000 - Getriebe raus, zerlegt, Schaltgabeln erneuert, neue Lager, zusammengebaut, eingebaut....und läuft nach weiteren 45.000km heute noch.......

    BMW R60/5 ex Polizei NRW.....komplett zerlegt (einschl. Motor und Getriebe) vollstängig restauriert, wieder zusammengebaut und läuft heute noch..... ist aber nicht zugelassen, weil sie nur selten mit roter Nummer bewegt wird.....

    BMW 2002 ti......... Typ 114, die mit den "schönen" Solex Doppelvergasern..... Getriebe mehrfach, Vergaser ständig, Motor 2x und die Kiste rannte und rannte und rannte - bis sie von einem Bekannten am Ring in die Leitplanke gesetzt wurde.....

    Audi 80 mit 55 PS... 1,3 Liter Motor auf dem Parkstreifen am Kindergarten raus, 1,5 Liter mit 100 PS rein.... usw. usw. usw.

    Gebastelt und geschraubt haben wir eigentlich jedes Wochenende und irgendwie hatten wir auch die Zeit dafür und niemand hat nach dem Grund gefragt - es war einfach so.......


    Gruß Ralf

  • Ich will das niemandem ausreden. Sind nur meine Gedanken zu diesem Thema.

    Deshalb auch die Ich-Perspektive und Argumente für beide Varianten.

    Jeder darf wie er möchte selbstredend.

    :wave: Hilfe beim Suchen? Forumssuche rechts oben oder besser in Suchmaschine folgendes eingeben: site: f650.de [Suchbegriff]

  • Hallo,


    Laut meiner Erinnerung und Delius Klasing Reparaturbuch hat der Rotax eine Nikasilbeschichtete Laufbahn, eine Überarbeitung wie Ausschleifen oder Honen ist hier nicht möglich, sollte aber auch bei normalen Betriebsverhältnissen nie notwendig sein. Will sagen, wenn nicht irgendwelche Fremdkörper da rein kommen, wird der Zylinder und Kolben wohl so lange halten wie der Rest des Motors. Nicht umsonst ist der Rotax auch im gesetzten Alter für sehr geringen Ölverbrauch bekannt.


    Gruß Joachim

    Möglich schon, es bedarf dann aber einer neuen Beschichtung und die ist nicht ganz billig.


    Davon ab, wie du schon sagst, bei 35tkm sollte es da keinerlei Grund für geben, an Zylinder und Kolben Hand anzulegen,

    wenn es nur um normalen Verschleiß geht, nicht etwa um einen Schaden.



    Thema Übermaßkolben, jein. Also nicht von BMW, aber hier und da sind größere Kolben noch zu bekommen,
    auch wenn die nicht in dem Sinne als Übermaßkolben gedacht sind, sondern eigentlich um mehr Hubraum rauszuholen. Notfalls halt als Einzelanfertigung,

    wobei der Kolben dadurch recht teuer wird.
    102mm, 103mm, 103,5, mit anderem Zylinder auch bis zu 108mm sind zwar halbwegs gut verfügbar, aber allein schon aufgrund der Nikasilbeschichtung ist es dennoch kein günstiger Spaß, 500€ muss man da mindestens für den Satz rechnen, eher mehr.

    Mal davon ab, dass man dann auch nochmal an den Vergaser bzw. die Einspritzung ran muss, wenn man derart größere Kolben verbaut.



    Falls es doch mal für jemanden relevant sein soll, ich bin in letzter Zeit immer mal wieder über https://www.weber-metallmanufaktur.net/motorrad/

    gestolpert, die hatten auch überholte Zylinder für die 650GS Einzylinder gelistet, ich meine so um die 500€ pro Satz, basieren darauf können die bestimmt auch dergleichen für die Ur-F anbieten.
    Disclaimer: Ich habe keine Erfahrung oder Verbindung mit der Fa. Weber.