F650ST- darf die E10?

  • Halo Gemeinde,


    meine Tochter ist mit ihrer F650 ST, BJ 97, auf dem Weg nach Irland. In Belgien an der Tanke gab es nur E10. Die originale Bedienungsanleitung schweigt dazu. Gab es 1997 eigentlich schon E10? Frage, vertrgt das das Moped auf Dauer? Was könnte passieren?


    LG Martin

  • Also zwischen Super 95 (5% Ethanol) und Super E10 (10% Ethanol) gibt es nicht wirklich Unterschiede.

    Theoretisch kann der höhere Alkoholanteil Gummiteile und Kunstoffteile (z.B. Spritleitung) angreifen, die nicht explizit freigegeben sind.


    Ich gehe davon aus, dass die offiziellen 5% mehr hier kein Unterschied machen.

    Zudem älterer Sprit durch verdampfung eh ganz andere Werte hat.


    Meine F bekommt seit dem ich Sie habe ausschließlich E10 und ist jetzt nach 4000KM immernoch dicht und Fahrbereit :)

  • Kein Problem.


    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Der E-Anteil hat vor allem den Nachteil schneller zu altern. In Folge können u. a. Wasser und andere z. B. für Leichtmetalle (Vergaser!) schädliche Stoffe abgegeben werden. Frisch verbrannt passiert da nichts. Ein als Daily Driver regelmäßig gefahrenes Moped oder eines auf großer Tour kann problemlos mit E10 betankt werden. Nur für das Überwintern ist das E-Zeugs leider gar nichts. Übrigens auch schon als E5! Fürs Überwintern eines Vergaser-Models bitte mit ARAL Ultimate 102 volltanken und die letzte Tankfüllung bereits mit der Super-Duper-Premium-Plörre fahren. Das Zeug löst viele Ablagerungen und ist chemisch sehr stabil. Da hat man im Frühjahr keinen Stress mit dem Vergaser.


    Einspritzer sind weniger empfindlich, weil die Einspritzanlage im Stillstand trocken ist. Ab und zu, also z. B. einmal im Jahr ist eine Tankfüllung der Super-Duper-Premium-Plörre auch bei Einspritzern nicht verkehrt.



    Gruß Michael

  • Mal davon abgesehen dass E10 bis 10% haben darf was aber nicht sein muss und ich behaupte nach meinen recherchen die ich zu dem Thema mal gemacht habe, auch nicht sein wird.

  • Es gab vor Jahren mal Untersuchungen vom ADAC, die ergaben, dass die Ethanolanteile von E5 und E10 ganz ähnlich waren. E5 knapp unter und E10 knapp über 5 %. Keine Ahnung, wie das heute ist, aber sehr groß wird die Differenz nicht sein, da das Ethanol teurer als das Benzin ist. Bei erlaubten 5 bis 10 % Ethanol bringen 6 % eine höhere Marge als 9 %. Es ist also schon recht wahrscheinlich, dass der Unterschied zwischen E5 und E10 auch heute noch eher gering ist.



    Gruß Michael

  • Der E-Anteil hat vor allem den Nachteil schneller zu altern. In Folge können u. a. Wasser und andere z. B. für Leichtmetalle (Vergaser!) schädliche Stoffe abgegeben werden.

    Wasser wird von dem Alkoholanteil in E5 oder E10 nicht abgegeben, sondern geht darin in Lösung. Es gab hier schon einige Diskussionen darüber ob es jetzt beim Überwintern ein Nachteil ist, dass Wasser aus der Luftfeuchtigkeit mit der Zeit aufgenommen und gelöst wird, oder ob es ein Vorteil ist, dass bereits im Tank vorhandenes Wasser gelöst wird - mit offenem Ergebnis. In beiden Fällen wird das Wasser letztlich mit verbrannt (besser: verdampft), wenn der Motor läuft.


    Ich habe mir ungeachtet der Diskussionen über die Sinnhaftigkeit angewöhnt, ausschließlich E10 zu tanken - auch beim Überwintern - und hatte bisher weder Probleme mit Wasser im Tank noch mit angegriffenen Teilen der Kraftstoffversorgung. Und das bei diversen (allerdings immer herstellerseitig für E10 freigegebenen) Fahrzeugen mit Ottomotor, sowohl mit Vergaser als auch mit Einspritzung.

  • Ja, das mit der Wasserlöslichkeit ist bekannt. So ist es ein unter BMW K Fahrern bekannter Trick, Brennspiritus (auch nur vergällter Alkohol) dem Benzin zuzugeben. Da die K einen Tankdeckel hat, in dem sich Regenwasser sammelt, das beim Öffnen des Tanks in den Tank läuft, kann man so das Wasser wieder loswerden.


    Das, was ich oben geschrieben habe ist aber etwas anderes: Die chemische Stabilität des modernen Sprits mit Ethanol ist gering. Welche chemischen Prozesse da genau ablaufen weiß ich nicht, aber ich kenne das Ergebnis: Zu altes E5 oder E10 verändert sich stark. Wer einen Rasenmäher hat und den Sprit für den lange genug lagert, kann deutliche Flocken im Sprit erkennen. Der Sprit stinkt auch regelrecht, er hat einen ganz anderen Geruch als frisches E5 oder E 10. In einem Kanister gelagert, aus dessen Material auch die Tanks der Scarver sind.


    Seit mehr als 10 Jahren steht bei jedem zweiten gebrauchten Motorrad "muss nur der Vergaser gereinigt werden". Weil diese Motorräder längere Zeit (z. B. über den Winter) mit vollem Vergaser mit der E-Suppe gestanden haben. Vor 30 Jahren gab es das nicht. Auch nach Jahren im Stand waren die Vergaser innen sauber, nur die Stahltanks verrosteten gerne oberhalb des Benzins. Ein Motorrad konnte man leicht nach langer Standzeit wiederbeleben: Den Motor durchdrehen, um Öl zu verteilen, einen Benzinfilter direkt vor den Vergaser setzen, um den Siff aus dem Tank abzuhalten und zuletzt ankicken oder wenn genug Saft da ist den Elektrostarter bemühen. Meist reichte das, um erfolgreich zu starten. Mit altem E-Sprit geht das nicht.


    Wer keine Probleme mit dem Vergaser haben möchte kann übrigens auch einen anderen Trick benutzen: Den Vergaser leeren. In einem leeren Vergaser gammelt normal nichts. Allerdings kann man gar nicht so selten Insekten oder deren Reste finden, wenn das Moped lange stand. :giggle: So etwas habe ich schon häufiger gesehen.



    Gruß Michael

  • Das, was ich oben geschrieben habe ist aber etwas anderes


    Das hast Du aber geschrieben .

    In Folge können u. a. Wasser und andere z. B. für Leichtmetalle (Vergaser!) schädliche Stoffe abgegeben werden.


    Fakt ist das Äthanol Wasser auf nimmt , ist also das gleiche als wenn man Brennspiritus in den Tank schüttet .

    Die Ablagerungen , die sich aus den Reaktionen der verschiedenen im Spritt enthaltenen Stoffe ergeben , sind vielmehr die Ursache für die Probleme im Vergaser .

    Woraus das letztendlich genau besteht wird dann vielleicht ein Chemiker erklären können .



    Oesie

  • Meine beiden Aussagen widersprechen sich nicht. Alkohol kann Wasser binden (nutzt man z. B. als BMW K Fahrer). Unbestritten. Meine erste Aussage lautete aber " ... schneller zu altern. In Folge können u. a. Wasser und andere z. B. für Leichtmetalle (Vergaser!) schädliche Stoffe abgegeben werden." Was der Anteil an Alkohol bewirkt hängt vom Alter des Kraftstoffs ab. So einfach ist das, die scheinbaren Widersprüche aufzulösen. Deshalb lautete mein nächster Satz auch "Frisch verbrannt passiert da nichts." Dass Vergaser unter altem E-Sprit leiden kennen die meisten Schrauber, die an alten Möhren schrauben.



    Gruß Michael

  • Hier auch : CS für den Arbeitsweg. Keine Probleme mit E10. Wegen der vielfach kolportierten vermeintlichen Winter-/Standprobleme hatte ich im Winter (wenn die CS eben doch witterungsbedingt länger stehen bleibt) dann doch E5 genommen.

    Nach den o.g. Beiträgen werde ich das künftig auch sein lassen.

  • Vielen Dank. Dann darf ich in meine Uhr-F (EZ 1999) jetzt auch E10 tanken und zeitnah verfahren. Passt.

    Und zum Winter hin gibts für den Tank dann was Feines: dieses "ARAL ULTIMATE".

    So mach ichs. :thumbsup2:

  • Das mit dem Ultimate kann Ich bestätigen... Ich bin absoluter wenig Fahrer.... Hatte vorher immer Probleme mit E5 Sprit, verschmockte Vergaser.... Seit Ultimate kein Stress mehr

  • Empfehle ich auch allen deren Notstrom Aggregate ich repariere. Nach Benutzung immer auf Ultimate umstellen und noch ein bisschen laufenlassen . Dann gibts beim entmotten oder im Notfall weniger Probleme . Die die sich das sparen sind dann halt regelmäßig da er’s nicht mehr läuft .

  • E10 kann schneller verrotten, Ultimate hat keinen Alkohol. Leute die viel Fahren, werden keinen Unterschied merken. Aber reine Sommer fahrer, Winter 4-5 Monate rumstehen, da kann der Sprit schon probleme machen. Es würde reichen, alle 4 Wochen mal 5 Minuten Motor laufen lassen. Oder wie oben gesagt: Alkoholfreien Spri tanken. Beim Fahren macht der Sprit keine Probleme. Höchstens der geringere Brennwert, was heist, das ich bei 1L Sprit keine 10kwh sondern nur 9,7kwh rausholen kann. Und folglich etwas weniger Motorleistung habe. Solange man nicht Vollgas fährt, wird man einfach etwas mehr Gas geben zum Kompensieren. Bei Vollgas kommen halt nur 46 statt 48 PS. Manche sagen sie merken das. Ich sage, mein Popo ist kein Prüfstand, mir isses aber schnell genug auf der F.

  • Leute die viel Fahren, werden keinen Unterschied merken.

    Ok, der Fred ist schon älter, aber da gibt es einen enormen Unterschied. Fahr mal einen Tank leer und fülle ihn mit Ultimate auf und du wirst merken, dass der Motor deutlich ruhiger läuft, insbesondere unter 3.000 U/min.


    Linek Hand zum Gruß,
    Chris