Ruckeln bei 120Km/h und dann geht sie aus

  • Ich habe mir für das Motorrad (F650GS Bj.2001) meines Sohnes schon einige Tips im Forum geholt.

    Nun ist er auf der Autobahn nach ca. 80 Km Fahrt stehengeblieben und ich bin ratlos. Bereits bei seinen letzten Autobahnfajrten klagte mein Sohn, dass er beim Beschleunigen bei ca. 120Km/h Aussetzer hatte. Heute war es dann soweit. Auf der Autobahn gab es ein paar Zündaussetzer, bevor der Motor ausging.


    Zunächst sprang sie nicht mehr an. Nach einer Wartezeit (ca. 1 Stunde) ging sie dann wieder an, so dass er 15Km fahren konnte. Dann ging sie wieder aus. Beim Startversuch lief sie nur in den unteren Drehzahlen sehr unrund. Der Drehzahlmesser (nur die Nadel nicht die Drehzahl) ging auf 7000 Umdrehungen hoch und auch kurz auf 3000 Umdrehungen und dies ohne dass ich Gas gegeben habe. Beim Versuch Gas zu geben verschluckte sie sich und ging dann aus. Danach drehte der Anlasser gut durch, der Motor zündete aber nicht. Der Voltmeter zeigt 14Volt bei laufendem Motor an.


    Da ich nicht mehr weiter weiß, benötige ich nun eure Hilfe.

  • Nun ist er auf der Autobahn nach ca. 80 Km Fahrt stehengeblieben

    ...

    Bereits bei seinen letzten Autobahnfajrten klagte mein Sohn, dass er beim Beschleunigen bei ca. 120Km/h Aussetzer hatte.

    ...

    Auf der Autobahn gab es ein paar Zündaussetzer, bevor der Motor ausging.

    Ohne dass ich wüsste, was es sein muss, zunächst der Hinweis, dass häufig Probleme der Stromversorgung die Ursache solcher Störungen sind.

    Der Voltmeter zeigt 14Volt bei laufendem Motor an.

    Das klingt schon mal gut, wichtig wäre aber auch, zu kontrollieren, wie sich die Spannung bei höherer Drehzahl verhält. Steigt sie deutlich über 14 Volt, liegt warscheinlich ein Reglerfehler vor und eine unkontrolliert steigende Spannung bewirkt Aussetzer der Zündung und anderer Steuergeräte. Dieser Fehler ist bei den Einspritzern aber relativ selten.


    Häufig dagegen sind lockere Batteriepole, die Du eigentlich beim Messen der Spannung bemerkt haben solltest - wenn nicht, ist das die wahrscheinlichste Ursache.


    Natürlich gibt es noch eine große Zahl weiterer Fehlermöglichkeiten, bevor ich oder Andere jedoch blind in alle Richtungen alles Mögliche aufzähle, prüfe doch zunächst einmal diese grundlegenden Dinge.



    PS: Ich habe Deinen Beitrag aus F-Wissen in den Diskussionsbereich verschoben. F-Wissen ist nur für lexikalische Beiträge, also Lösungen, bereits beseitigte Probleme.

  • Schließe mich mit dem zusätzlichen Hinweis auf eine lose Motormassrverbindung an, zu finden auf der rechten Seite nähe Ölfilter, unter der Abdeckung mit dem Steckverbinder von und zu dem Regler.

  • Hallo und Grüße mal ne blöde Frage Unrund und Aussetzer heist auch mit Auspufknallen und so ?

    Meine Peg ist extrem pissig auf zu wenig Benzin.

    Der Falsche Spritfilter oder n Knick im Schlauch reichen aus um Aussetzer usw. zu provozieren.

    Das führt zu so lustigen Sachen wie Landstraße nulll Problemo auch mal 160 Km/h so 2 bis 5 km kein Ding aber Autobahn konstant 140 dann geht Sie aus und mann muss kurz warten.

    Das sie nach ner Weile wieder anspringt, könnte auch für nachlaufendes Benzin sprechen.

    UNd oft ist es auch ne Kombination aus Zündung und Benzinmangel :)

  • Benzinmangel

    nicht bei den Einspritzern

    Natürlich kann es auch bei den Einspritzern zu Benzinmangel kommen, nur dass er anders verursacht ist.

    So könnte beispielsweise die Benzinpumpe nicht richtig arbeiten oder der Filter verstopft sein.

    Damit kenne ich mich zwar nicht aus eigener Praxis aus, kenne das aber als Themen im Forum.


    Die Beobachtung mit dem Drehzalmesser spricht aber eher für ein elektrisches Problem.

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Hallo zusammen,

    zunächst mal vielen Dank für euer schnelle Rückantwort. Ich würde mal eure Kommentare nacheinander abarbeiten. Da ich noch im Geschäft bin, kann ich die praktische Fehlersuche erst heute Abend durchführen.

    Eckart

    Die Anschlüsse an der Batterie und dem Massepol am Rahmen werde ich abchecken. Wie der Stand des Voltmessers bei höherer Geschwindigkeit verhält, muss ich meinen Sohn fragen.

    Danke für das Verschieben meines Beitrags.


    Seevetaler

    Den Massepunkt werde ich prüfen und berichten. Danke dir.


    paulpaulpaul

    Es gab beim letzten Ausgehen zwar einen Knall mit schwarzer Wolke, aber aufgrund der schwankenden Drehzalmessernadel gehe ich eher von einem elektrischen Problem aus. Danke auch dir.


    Wie gesagt, werde ich die o.g. Punkte überprüfen und mich dann wieder melden.

    Grüße an euch.

    Einmal editiert, zuletzt von Michel () aus folgendem Grund: Namen korrigiert

  • Bei der Einspritzer F sind die häufige Ursachen für einen unrunden Motorlauf folgende:

    • Lose Batteriekontakte, loser Masseanschluss.
    • Kabelbruch, Scheuerstellen am Kabelbaum. Speziell beim Handrad für das Federbein, beim Zündschloss, aber auch nähe Batterie (auslaufende Säure).
    • Metallspäne beim Zündpickup/Generatorschwungrad
    • Defekter Lufttemperatursensor
    • Probleme mit der Benzinpumpe: Kabelbruch in der Pumpe (kann man reparieren) oder Schmoder auflösendes Gummi.
    • Defekter Drosselklappensensor/Potentiometer
    • Korrodierte Kerzenstecker (betrifft die Single-Spark mit dem blechernen Beru-Stecker)
    • Defekte Zündspule
    • Defektes Motorsteuergerät

    Hilfreiche Diskussionsfäden:

  • ...und ggf auch die Leitung vom Zündschloss prüfen, so wie den "dicken" Kabelbaum über dem Dämpferdrehrad rechts, da gab es mal eine Rückrufaktion, und wenn Du schon dabei bis, kommt aber seltener vor, die Leitung über dem Lüfter. Viel Erfolg.

    Der KöfferliRebel war nicht nur schneller sondern auch ausführlicher :wave:

  • Hallo, wann war denn die Rückrufaktion?

    Datum konnte ich auf die schnelle in dem Thread leider keines finden.

    Ives
  • sers,


    bei crossroads.com.au gibt infos, wie so oft :victory:

    Service Information

    (ganz runter scrollen)

    und hier, auch ganz unten:

    Web Links


    Oder mal bei den freundlichen Aquarium-Bewohnern im BMW Palast nachfragen.

    Mit der VIN können die nachschauen, ob Deine noch Rückrufe offen hat oder alles nachfearbeitet wurde.

    Das hat bei mir sogar am Telefon geklappt.


    take care, save ride!

    ralph

  • Tankentlüftung frei? nicht das die nen Vakuum zieht… wenn das Dingen stehen bleibt mal Tankdeckel öffnen - eventuell merkt man das Vakuum, ansonsten nach öffnen mal nen Startversuch machen!

  • Hallo zusammen, nach überstanden Krankheit konnte ich mich heute wieder in die Werkstatt begeben und ein paar Sachen austesten, welche ihr vorgeschlagen habt.


    1. Beide Pole an der Batterie (2022 erneuert) waren fest.


    2. Ladespannung vom Strator kommend 13,8 - 14,2Volt


    3. Kabelführung wurde schon verändert, somit kein Scheuern. Habe auch am Kanelbaum um das Drehrad und unter dem Zündschloss kräftig gezogen, während der Motor lief. Keine Aussetzer.


    4. Zündpickup (muss ich den Seitendeckel noch runtermachen, wenn ich wieder fit bin) Wie kann man den Pickup prüfen?


    5. Die Benzinpumpe kommt eher nicht in Frage, da es sich eher um ein Zündproblem handelt(schwankender Drehzahlmesser)


    6. letzte Woche neue Zündkerze und NGK Stecker verbaut.


    7. Derzeit läuft sie im Stand, somit zeigt mir die Zündspule keinen Fehler.


    8. Defekte Steuereinheit (CDI). Wie kann ich diese prüfen?


    8. Defekter Drosselklappensensor (wie kann ich diesen prüfen)


    9. Defekter Luftthemperatursensor. Wie kann ich diesen prüfen und wo sitzt der?


    10. Tankentlüftung ist frei.


    So, nun habe ich doch einige Infos und noch mehr Fragezeichen, weshalb ich weiterhin um eure Hilfe bitte.

  • Fragezeichen

    Ich kann nicht alle beantworten, aber einige.

    Ladespannung vom Strator kommend 13,8 - 14,2Volt

    So ganz kann das nicht sein.

    Vom Stator kommen die drei gelben Leitungen und gehen zum Regler. Auf diesen Leitungen liegt eine Wechselspannung, die man als solche auch messen müsste. Sinn macht das aber nur beim Suchen nach einem Lichtmaschinendefekt, wofür es aber hier keinen Anhaltspunkt gibt, daher auch hier keine weiteren Hinweise für eine diesbezügliche Vorgehensweise.


    Was man üblicherweise misst, dass ist die Bordspannung. Da der Regler direkt mit der Batterei verbunden ist, kann man nicht zwischen Reglerspannung und Batteriespannung unterscheiden. Die Batteriespannug allein könnte man durch Abklemmen des Reglers prüfen und sollte das bei der Vermutung eines Reglerdefekts auch tun. Wichtig bei diesen Messungen sind auch die Randbedingungen: vor allem: Welche Drehzahl ?


    Die Reglerspannung kann man nicht so einfach messen, weil der Regler ohne Pufferelement, also die Batterie, nicht funktioniert. Dem würde ich aber nur bei auffälliger Bordspannung weiter nachgehen - und Deine Werte sind nicht auffällig (Randbedingungen ?).

    Zündpickup (muss ich den Seitendeckel noch runtermachen, wenn ich wieder fit bin) Wie kann man den Pickup prüfen?

    Man könnte seinen Widerstand mit einem Multimeter prüfen, aber das ist in diesem Fall nicht sinnvoll sondern nur bei einem Totalausfall.


    Die richtige Messung wäre das Messen des Signals mit einem Oszilloskop, das aber meist nicht verfügbar ist.


    Störungen sind durch Metallspäne, die sich daran geheftet haben, möglich. Dazu müsste man den Sensor freilegen, was Dir Leute beschreiben könnten, die das - anders als ich - schon mal getan haben (oder: https://www.f650.de/wcf/index.php?search/ )


    Bis zu einem gewissen Maß werden die Signale auch durch die Motorsteuerung analysiert und im Fehlerfall Einträge erstellt.

    Siehe nächster Absatz.

    Defekte Steuereinheit (CDI). Wie kann ich diese prüfen?

    Mit einem Diagnosegerät wie Motoscan kann man eine Ersteinschätzung versuchen: Klappt die Kommunikation, gibt es Fehlereinträge ?

    Das Fehlen solcher Anhaltspunkte sagt aber nicht, dass alles in Ordnung ist.

    Letztendlich würde ein versuchsweiser Tausch Klarheit bringen.

    Defekter Drosselklappensensor (wie kann ich diesen prüfen)

    Lies dazu Standgas weg

    Was ich da für die F800GS geschrieben habe, gilt im Prinzip auch für die F650GS, also auch den Einzylinder.

  • Das Zünd- Pickup ist von aussen nicht zuverlässig prüfbar.

    Leider haben meine Messungen des Widerstands des Pickups am Stecker (verbirgt sich hinter der Plastikkappe am Zylinder) trotz der Spänebrücke den richtigen Wert gezeigt.

    Es können sich Metallspäne des Anlasserfreilaufs daran magnetisch sammeln und dadurch das Signal brücken/löschen. Motor stottert und geht aus. Anlassen Glückssache.

    Man kippt/legt die GS auf die linke Seite, damit beim Abnehmen des rechten Motordeckels kein Öl läuft und schaut sich den Pickup an, der im Deckel verschraubt ist. Wenn er einen Spänestrauss trägt, kannste den Deckel gleich ab lassen und Dich um den Anlasserfreilauf kümmern ...


    Bonne chance!

    Volker

  • Vielleicht hätte ich auf diesen Punkt näher eingehen sollen:

    Leider haben meine Messungen des Widerstands des Pickups am Stecker (verbirgt sich hinter der Plastikkappe am Zylinder) trotz der Spänebrücke den richtigen Wert gezeigt.

    Es können sich Metallspäne des Anlasserfreilaufs daran magnetisch sammeln und dadurch das Signal brücken/löschen. Motor stottert und geht aus. Anlassen Glückssache.

    Der Sensor ist ein induktiver Sensor, eine Spule. Ein Magnetfeld induziert eine Spannung in der selben - das Timing, in dem das passiert, bestimmt Einspritz- und Zündzeitpunkt. Der ohmsche Widerstand ändert sich jedoch nicht, deswegen bringt eine Messung erst dann etwas, wenn der Sensor beschädigt wurde. Metallspäne könnten das zwar tun, zuallererst aber verändern sie das Magnetfeld, könnten das Magnetfeld schwächen, sodass die induzierte Spannung geringer wird. Da die induzierte Spannung proportional zur Änderung des Magnetfelds ist, ist sie drehzahlabhängig. Das erklärt dann auch, warum sich die Störung vor allem bei niedriger Drehzahl auswirkt, also auch beim Anlassen. Ich möchte zwar Fehlerbilder nur bei höherer Drehzahl nicht ausschließen, halte das aber für unwahrscheinlicher.

    Wegen des Fehlerbilds mit Störungen vor allem bei höherer Drehzahl würde ich diesen Punkt eher weiter nach hinten stellen.

    Hat man allerdings ein Diagnosegerät, ergibt sich eine Kontrolle auf Fehlereinträge nahezu nebenbei.

    Beide Pole an der Batterie (2022 erneuert) waren fest.

    Die Effekte am Drehzahlmesser sind zwar bei lockeren Batteriepolen beobachtet worden. Zu den Batteriepolen aber noch ein Wort in einem der unten verlinkten Beiträge.


    Der Wackelkontakt kann ja auch woanders sein. Spontan fällt mit der Massepunkt ein, auf den ja schon hingewiesen wurde, aber auch sonst gibt es viele Punkte, an denen ein Wackelkontakt solche Folgen haben könnte. Einfach wäre noch eine Kontrolle an den Sicherungen: Stecken sie fest und haben sie selbst keinen Wackelkontakt ?


    Das die Drehzahl plötzlich doppelt ist, ist ein bekanntes Phänomen. Es kann verschiedene Ursachen haben.

    Weiterhin auf diesem Hinweis aufbauend habe ich mal das Forum auf entsprechende Fälle hin durchsucht und folgende Beiträge bzw. zitiert, in denen eine Fehlfunktion mit der zu hohen Anzeige der tatsächlichen Drehzahl verbunden war und eine ursächliche Lösung gefunden wurde - und es würde mich wundern, wenn der Fehler mit Abarbeiten dieser Liste nicht beseitigt werden könnte (natürlich tauchen hier auch bereits in diesem Thread besprochene Punkte auf):


    Scheuerstelle am Kabelbaum (Leitungen vom Zündgeber waren betroffen) im Bereich hinter dem Einstellrad vom Dämpfer.


    Dort wurde in Nähe des Handrads für die Federvorpannung (rechts) ein Teil des Kabelbaums (mit Zuleitung zum Impulsgeber) anders verlegt, weil es vorher während der Fahrt Scheuerstellen geben konnte.
    Seit dem bin ich jetzt knapp 250km gefahren.


    Somit wage ich mal vorsichtig zu behaupten:


    Problem damit gelöst!


    Es handelt sich tatsächlich um das gelbe Kabel, im Stecker des Steuergeräts Pin 4 - geht direkt zum Kurbelwellensensor. Allerdings ist die Stelle schon sehr klein, aber passen würde es.

    ...

    Es handelt sich um das Messingteil im Bild (nicht mein Moped). Bei mir ist das Ventil liegend unter der Sitzbank verbaut, das Kabel “scheuerte“ am Messingteil und hatte hier Kontakt.



    Habe dann nachgelesen, dass die Drehzahl im Cockpit von der Zündspule abgenommen wird. Daraufhin habe ich erst das Kabel zur äußere Zündspule rausgezogen und bin kurz gefahren -> Motor fährt gefühlt die ersten 10 Minuten völlig normal. Dann geht der schlagartig Motor aus und lässt sich nicht mehr starten.

    Dann bin ich probehalber mal nur mit der äußeren Zündkerze gefahren. Dann fährt der Motor wie oben beschrieben. Bei mittleren Drehzahlen und mittlerer Last geht der Motor fast normal. Niedrige Drehzahlen und Volllast mag der Motor nicht.


    Achte nicht nur darauf ob die Klemmen fest angezogen sind, sondern auch darauf ob sie plan aufliegen. Ich hatte Mal das Problem auch gehabt, Schrauben waren fest, allerdings waren die Klemmen leicht verhackt festgezogen, dadurch war zu kleine Fläche ab den Batteriepolen, diese Fläche war oxidiert und hat die beschriebenen Symptome gezeigt.


    der Fehler hing offenbar tatsächlich mit dem verschlissenen/schlechten Kontakt des äußeren Kerzensteckers zusammen. Bei der Probefahrt heute lief alles wunderbar.