Hier im Forum wird meistens BMW-Original-Frostschutzmittel empfohlen, was meines Wissens nach nitritfrei, aber silikathaltig ist. Silikathaltiges Frostschutzmittel wird mit der Zeit irgendwie sandig (habe ich auch beim Ersetzen der alten Kühlflüssigkeit gemerkt). Nach https://faq.f650.com/FAQs/Water_Pump_Seal_Repair_FAQ.htm beschleunigt deshalb silikathaltiges Frostschutzmittel den Verschleiss des Wasserpumpenschafts. Ich werde deshalb jetzt einmal nitrit- und silikatfreies Frostschutzmittel verwendet. Spricht da etwas dagegen? So viel ich weiss, sind gewisse silikatfreie Frostschutzmittel nicht mit silikathaltigen mischbar, ich ersetze aber ja das gesamte Kühlmittel und die meisten neueren Produkten sind anscheinend mischbar.
Silikatfreies Frostschutzmittel statt BMW-Original-Frostschutzmittel zur Schonung des Wasserpumpenschafts?
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Ganz wichtig ist, dass silikathaltiges Frostschutzmittel nicht mit Silikatfreiem gemischt wird. Das kann zu Ausfällungen und Ablagerungen führen.
Das habe ich schon mal leidvoll erfahren müssen.
Das passiert aber auch nur dann, wenn man sich nicht nach den auf dem Gebinde angegebenen Normen orientiert. Es ist allerdings richtig, dass die Farbe allein kein hinreichendes Kriterium bzgl. Mischbarkeit ist. Aber der Reihe nach.
Wenn es um die Mischbarkeit von silikathaltigen und silikatfreien Frostschutzmitteln geht, sind die vom VW-Konzern definierten Normen, beginnend mit "TL 774", gefolgt von einem Buchstaben, über alle Zweifel erhaben. Die Bezeichnungen, die mit "G" beginnen sind jedoch, je nach Hersteller, unterschiedlich. Hier aufgeführt die Bezeichnungen von VW (und ohne auf die unterschiedliche chemische Zusammensetzung eingehen zu wollen). Also:
- "G11" = TL-774C: (silikathaltig, grün)
- "G12" = TL-774D: (silikatfrei, rot) - nicht mischbar mit TL-774C!
- "G12+" = TL-774F: (silikatfrei, rot) - mischbar mit TL-774C und D
- "G12++" = TL-774G: (silikathaltig, magenta) - mischbar mit TL-774C, D und F
- "G13" = TL-774J: (silikathaltig, magenta) - mischbar mit TL-774C, D, F und G
Grundsätzlich für Graugussmotoren geeignet sind die silikathaltigen Produkte. Silikatfreie vorzugsweise für Aluminiummotoren. Inwieweit die silikathaltigen Produkte G12++ und G13 (bzw. TL-774 G und J) auch für die BMW-Rotaxe geeignet sind, vermag ich nicht zu sagen. Lt BMW soll, wenn es nicht der Frostschutz aus dem eigenen Regal sein soll, Glysantin "G48" sein. Und nur der Vollstandigkeit halber:
- Glysantin G48 entspricht VW G11
- Glysantin G30 entspeicht VW G12+
- Glysantin G40 entspricht VW G12++
- Glysantin G65 entspricht VW G13
So viel ist sicher. Aber: so mancher Hersteller verwendet sowohl die VW- als auch die Glysantin-Bezeichnungen. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Steht im Markennamen irgendwas mit "G12+", und im Kleingedruckten steht "TL-774D/F", dann würde ich sicherheitshalber nicht mit grünem G11 oder G48 mischen, da TL-774D ja nicht kompatibel mit TL-774C ist.
Fazit: wenn es um die Mischbarkeit von Flüssigkeiten unterschiedlicher Farben geht, dann würde ich mich nur nach den VW-Freigaben gem. "TL" orientieren. Also immer das Kleingedruckte auf den Gebinden lesen, verstehen und beachten!
Das Thema Mischbarkeit von kühlerfrostschutzmitteln hatten wir schon mal. Lies mal den Beitrag von IronCS durch...
Gruß
udo
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Meinst du diesen Beitrag: RE: Kühlmittel wechseln?
Falls man nicht spülen will, sollte also silikatfreies Froschschutzmittel kaufen, dass die VW-Spezifikation G12+ oder G12++ erfüllt, dann ist es mit silikathaltigem Frostschutzmittel (VW G11) mischbar.
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Meinst du diesen Beitrag: RE: Kühlmittel wechseln?
Nein, es war dieser Thread: Kühlmittel
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der Wasserpumpenwelle ist es völlig egal welches Kühlmittel du nimmst,
die läuft irgendwann so oder so an der bekannten Stelle ein.
Warum das so ist haben wir hier Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM?
ausführlich diskutiert inklusive Lösungsansätze /Umbau für ein "herauszögern"
Dem Kühlsystem / Motor ist es natürlich nicht egal welche Mittel hier eingesetzt ( eventuell vermischt ) werden.
Ich bleibe daher bei BMW Original - ist günstig ( 1,5 Liter / 10-15€) und "freigegeben"
Mac
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In der f650.com-FAQ (https://faq.f650.com/FAQs/Coolant_Change_FAQ.htm) wird behauptet, dass das Einlaufen durch silikathaltiges Frostschutzmittel beschleunigt wird. Aus meiner Sicht könnte das gut möglich sein, v.a. wenn man jahrelang das Kühlmittel nicht wechselt: Altes silikathaltiges Frostschutzmittel enthält kleine unlösliche Partikel, die aus den Silkaten entstanden sind. Ich musste das bei mir feststellen, als ich das erste Mal das Kühlmittel abgelassen habe (keine Ahnung, wie lange der Vorbesitzer das nicht gewechselt hat). Diese Partikel können erhöhten Verschleiss im Kühlsystem verursachen. Deshalb wird bei silikathaltiges Frostschutzmittel meistens ein Wechselintervall von zwei Jahren vorgeschrieben. Andere Hersteller verwenden silikatfreies Frostschutzmittel mit längeren Wechselintervalle. In meinem Wartungshandbuch für die Dakar schreibt BMW nur nitritfreies Frostschutzmittel vor ("Use only nitrite-free long-term antifreeze and corrosion inhibitor"). Ich frage mich deshalb eben, warum das BMW-Originalfrostschutzmittel silikathaltig ist, wenn es ja scheinbar nur Nachteile hat?
Gruss Fabian
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Altes silikathaltiges Frostschutzmittel enthält kleine unlösliche Partikel, die aus den Silkaten entstanden sind. Ich musste das bei mir feststellen, als ich das erste Mal das Kühlmittel abgelassen habe (keine Ahnung, wie lange der Vorbesitzer das nicht gewechselt hat). Diese Partikel können erhöhten Verschleiss im Kühlsystem verursachen.
Und du bist dir sicher, dass das Kühlmittel, das du gewechselt hast, silikathaltig war?
bob-muc
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den nächsten Wechsel mache ich vermutlich mit G12+/G12++ bzw. G30/G40
über G13 muss ich mich noch informieren.
Silikatfrei soll länger halten als Silikathaltig.
Bezüglich WaPu verspreche ich mir keine Vorteile.
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Silikat hat einen Korrosionsschutz auf Aluminium aufgebaut. Das war der urspüngliche Grund dafür. Verklumpungen entstehen wohl eher wenn Silikat und silikatfreie gemischt werden.
https://www.mas-ft.de/kuehlmittel/
Silikatfrei hält definitiv länger, das war der Grund das es umgestellt wurde.
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Ich kann zu dem Thema folgendes beitragen:
1. F 650 E169 Produktionsdatum 04/1998
2. G 650 GS 0188 Produktionsadtum 11/2014
Bei beiden Motorrädern wurde im Janar 2019 das Kühlmittel gewechselt, nach Wartungshistorie war in beiden Kühlkreisläufen original BMW Kühl-, Gefrier-., Kosrrosionsschutzmittel, sandige Ablagerungen waren nicht festzustellen. beide Motorräder haben mittlerweile eine Laufleistung von mehr als 50' km, Schäden an der WAPu-Welle sind bisher nicht aufgetreten.
bob-muc
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Leute, bevor Ihr hier völlig durcheinander kommt oder mischt:
- Bei der auf der amerikanischen F650-Site handelt es sich bei der Frage, ob silikathaltiges Frostschutzmittel das Einlaufen der Kühlmttelpumpe begünstigt, um eine Einzelmeinung. Nicht mehr und nicht weniger. Wäre ein "falsches" Frostschutzmittel für den Exitus einer nennenswerten Anzahl von WaPus verantwortlich, hätte man bei BMW sicher im Rahmen der Produktüberwachung und "technischen Aktionen" ein Frostschutzmittel auf anderer Komposition empfohlen bzw. im Rahmen einer Inspektion eingefüllt.
- Wer beim Wechsel des Kühlmittels Feststoffe im Kühlmittel feststellt, möge diese bitte erst chemisch analysieren, bevor vorschnell ein Urteil über dessen chemische Zusammensetzung gefällt wird.
- Davon abgesehen: beim Zweitopf-Rotax gibt es keinerlei Werksvorgabe, das Kühlmittel (G48) im Turnus von 2 Jahren zu wechseln. Ich habe es (Mj. 2012) letztes Jahr trotzdem mal gemacht, ohne dass mir Partikel entgegen kamen.
- Silikatfrei sind nur die Kühlmittel nach G12 bzw. G12+ i.e. Glysantin G48 und G30. G12++ und G13 i.e G40 und G65 enthalten wiederum Silikate! Es ist also nicht der Fortschritt von "silikathaltig zu silikatfrei" zu sehen, sondern darin, dass die Vorteile beider Technologien miteinander kombiniert werden.
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Sehe ich wie IronCS. Ich persönlich vermute, daß nicht alle Kühlmittel, welche die BMW-Norm erfüllen, gleichwertig sind. Deshalb benutze ich, von KTM kommend, auch für unsere drei Dakars Motorex M5.0 statt des BMW-eigenen Produktes. Gewechselt wird alle zwei Jahre nach einer Spülung mit dem Gartenschlauch, da die Korrosionsinhibitoren etc. dann ihre Wirkung verlieren (sprich: aufgebraucht sind); die Kühlfunktion leidet dann nicht, was viele Fahrer dazu verleitet, nie oder nur alle Jubeljahre zu wechseln.
Letztlich wird aber die pure Mechanik zuschlagen und die Dichtung sich schlicht in die Welle graben, es ist nur die Frage, ob früher oder später.
Grüße
Chris
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Ich benutze das Kühlkonzentrat vom Louis ... ist ein G11 (gemäß den Angaben des Herstellers) und entspricht somit Glysanthin G48, das dort wiederum für BMW-Moppets empfohlen wird.
Das mit dem regelkonformem Wechselintervall muss ich als "geborener Luftkühlerfahrer" wohl erst noch lernen ... wobei ich dies bei unseren "alten F650GS" gleich nach dem Kauf immer erledigt hatte !
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Schau mal da nach:
Kühlmittelverlust an der Zylinderkopfdichtung
Hatte das Problem letztes Jahr. Resultat: Hab am Ende die undefinierbare Suppe komplett abgelassen, alles gespült, und mit dem Original BMW Motorrad Kühlmittel gefüllt.
War übrigens auch das billigste von allen kommerziell angebotenen.
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Ich sehe das so wie Mac. Nehme, wenn ich denn schon mal Frotschutz wechsele das abgebildete vom Freundlichen. Bisher habe ich weder Sand noch Algen oder ähnliches in der Kühlflüssigkeit gefunden. Mangels Massenspektrometer kann ich auch den WPWA (Wasserpumpenwellenabrieb) im Kühlmittel nicht ermitteln. Und was in Trumpistan ermittelt wird ist mir auch relativ egal. Auch Probleme mit Nikasil beschichteten Zylinderlaufflächen bei BMW Pkw Motoren Dank der Zusammensetzung des US Superkraftstoffes haben mir keine schlaflosen Nächte bereitet. Meine M70 und M73 Motoren habe alle etwa 400'km erreicht ohne Probleme.
In diesem Sinne warte ich auf den Schneesturm in der Südheide. Mein Generator läuft, dann sind Heizung und Internet gesichert.
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Mich würde mal das Sicherheitsdatenblatt zum BMW-Frostschutz interessieren
Nicht das man dann beim selben Hersteller und der selben Typbezeichnung landet, wie bei der Louis-Suppe
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Auf der Flasche steht: Sicherheitsdatenblatt für berufsmäßige Nutzer auf Anfrage erhältlich.
Wenn ich daran Interesse hätte und mein Freundlicher (der einige BMW-PKW Vertretungen in NS hat) es hätte.....
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Mich würde mal das Sicherheitsdatenblatt zum BMW-Frostschutz interessieren
Nicht das man dann beim selben Hersteller und der selben Typbezeichnung landet, wie bei der Louis-Suppe
Die Info, wer genau das Produkt produziert (!) hat, wirst Du im SDB nicht finden, weil es im entsprechenden Kapitel den Inverkehrbringer angibt. Also: wenn z.B. BMW das Produkt ingendwo einkauft, aber unter eigenem Namen verkauft, dann muss BMW auch ein eigenes SDB erstellen. Das wird inhaltlich sicher (nahezu) identisch sein zu dem, das BMW von seinem Vorlieferanten erhalten hat.
Also: anhand des SDB wird man den originären Hersteller nicht zweifelsfrei ermiteln können.
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Manchmal werden doch Detail reingeschrieben, die einem einen großen Einblick gestatten ... da taucht dann nicht nur der Herstellername, sondern auch dessen Bezeichnung auf.
Ich bin immer wieder erstaunt.
Aber "die Anbieter", die nicht Hersteller sind, werden "vorsichtiger", ich weiß ...
Das Sicherheitsdatenblatt müßte einem ausgehändigt werden (zumindest wenn man danach fragt), wenn es dir verkauft wird = Inverkehrbringung ... deshalb kann man diese Dokumente auch bei allen Onlineanbietern runterladen.
Hat was mit EU-Recht zu tun ... und Gefahrstoffen.
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Das Sicherheitsdatenblatt müßte einem ausgehändigt werden (zumindest wenn man danach fragt), wenn es dir verkauft wird = Inverkehrbringung ... deshalb kann man diese Dokumente auch bei allen Onlineanbietern runterladen.
Hat was mit EU-Recht zu tun ... und Gefahrstoffen.
Wir müssen hier unterscheiden zwischen gewerblichem Bedarf bzw. Transport und Kleinmengen für den privaten Gebrauch. Es gibt - grob gesagt - im gewerblichen Bereich herstellerseitig dann eine "aktive" Verpflichtung zur Aushändigung eines SDB, wenn von dem entsprechenden Stoff eine erhebliche Gefährdung für Mensch oder Umwelt ausgeht. Dann ist das SDB zwingend den Beförderungspapieren beizufügen. Auf Verlangen muss im gewerblichen Bereich ein SDB zur Verfügung gestellt werden können. Daher auch die div. Download-Links im Internet - auf die ich mich jedoch nicht zwingend verlassen würde, denn nur beim Hersteller / Inverkehrbringer muss stets die aktuelle Version bereit gehalten werden.
Im Einzelhandel ist das anders, da das betreffende Produkt i.d.R. in deutlich geringeren - sog. "freigestellten" bzw. "begrenzten" - Mengen gehandelt und von ebendieser Menge regelmäßig eine deutlich geringere Gefährdung ausgeht als von Transport- / Großverpackungen bzw. -verpackungseinheiten. Hier reicht es, das jeweilige Gebinde mit entsptechenden Kennzeichnungen und Hinweisen bzgl. Umgang, Lagerung, Entsorgung und Verhaltensmaßregeln bei Unfällen bzw. ungewollter Freisetzung des Stoffs zu versehen. Diese Infos sind insofern ein Auszug aus dem jeweiligen SDB und beschränken sich auf das, was der Laie bzw. Endverbraucher über den jeweiligen Stoff wissen muss.
Wir sollten das Thema aber an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, da wir ansonsten stark in das Gefahrgut- und Gefahrstoffrecht abdriften. Wer das möchte, dem sei dieses Forum wärmstens empfohlen.