Kupplung unterschied 99 - 03 und 04 - 07

  • Hallo alle, freut mich bei euch im Forum sein zu dürfen!


    Meine F650GS Bj. 2000 hat 8 Kupplungslamellen. Hab ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass die neueren Modelle 04 - 07 nur mehr 7 Lamellen haben. Würden die "neueren" Lamellen in meine GS passen und funktionieren?

    Hab leider unabsichtlich die falschen bestellt. ^^


    Die Forumssuche liefert leider keine Ergebnisse für mein Problem.


    Vielen Dank!

  • Hallo,

    bei Crossroadz findest Du mit der Auswahl Clutch System eine Beschreibung der unterschiedlichen Kupplungen für die F und G-Serie. Die Stahlscheiben sind unterschiedlich hoch. Wenn Du nur die Lamellen hast wird es nicht passen.

    Danke. Gruß Rawi

    Ein Gott ist der Mensch wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt.

    Friedrich Hölderlin

  • Moin Moin,


    da meine Kuppung vermehrt zu rutschen beginnt, ist der Plan sie im Frühjahr frisch zu machen. In diesem Zuge möchte ich auf die Doppelzünder Lamellen wechseln. Hat zufällig ein Doppelzünder-Treiber (R13) den Kupplundsdeckel offen bzw. das Wissen und kann mir verklickern, wie die letzte Scheibe bei dem Satz mit sieben Lamellen eingesetzt ist? Trotz Suche konnte ich bisher keinen Beitrag finden der erfolgreich umgerüstet hat. Bisher habe ich nur die Infos von der oben verlinkten Seite und dem entsprechenden Forum. In dem Rep-Satz von BMW für die Doppelzünder ist nämlich die versetzte Scheibe ausdrücklich nicht enthalten siehe hier, den Bildern zu urteilen ohne Versatz. Hat schon wer umgerüstet?Vielen Dank im Voraus.


    Viele Grüße Torsten.

  • Hi Torsten,
    also ich habe die Lamellen immer alle in die selbe Nut gesetzt und nie Probleme mit der Kupplung gehabt, Bj 2005, also Twinspark - die haben übrigens die Kennung E650G, nicht R13.


    ich habe noch eine komplette Kupplung einer Twinspark hier liegen mit allen Scheiben und allem, hat ~40.000 gelaufen.
    Außerdem habe ich noch einen Satz neuer Belagscheiben in OVP hier, auch davon würde ich mich trennen. ich fahre mit der F so wenig nur noch, das ich die wohl nicht mehr brauchen werde...


    Ich mache dir gerne Fotos, wenn du Interesse hast.

  • Danke für Dein Angebot und die Info, da ich aber auch die Federn benötige, greife ich lieber auf das kpl. Set zurück. Beim Leebman steht R13 mit dem Zusatz: BMW F 650 GS 04 (0175,0185) R13 ab Baujahr 12/2003. Sehe gerade das bei Leebmann selbst die Sertao noch den Zusatz R13 trägt :confused:. Sei es drum. Wede nochmals die Artikel der Einzündkerzer und der mit zweien bis Bj. 2005 vergleichen, auf die Schnelle konnte ich keinen Unterschied feststellen, wie so viele andere vor mir auch.

  • Die Verwirrung bei der Kupplung kommt wegen der Scheiben.

    Da gabs mal kleine Unterschiede, die Einzelzünder hatten ursprünglich 8 Scheiben (eine davon versetzt), die Doppelzünder 7.
    Die G650 ist sogar glaube ich auf 6 Scheiben plus eine irgendwie andere runter (ohne Gewähr)?


    Aber zumindest bei der Einzelzünder und Doppelzünder, also Bj. 2000 (1999, für die ersten Modelle) bis 2007 ist das alles miteinander kompatibel, da der Kupplungskorb und die Peripherie identisch sind, einzig die Anzahl und Stärke der Scheiben ist unterschiedlich.



    Und die G650GS/Sertao ist die R131, nicht R13 ;)



  • Super, vielen Dank! Dann werde ich mal den richtigen Zeitpunkt zum bestellen abwarten und wenn es wieder etwas wärmer wird mich an die Kupplung setzen. Und werde auch nochmals prüfen, ob nicht auch der Umbau des Ausrückers Sinn macht, wie auf der Crossroadz Seite beschrieben.

    Einmal editiert, zuletzt von Seevetaler () aus folgendem Grund: War noch gar nicht fertig! Wer da wohl immer auf die Knöpfe drückt...

  • Fertig! Und ich habe bei meiner Einzelzünder Bj. 2003 das Kupplungspaket 21217705822 der Doppelzünder erfolgreich implantiert. Scheinbar hat auch BMW gelernt, die original Federn hatten eine rote Markierung, die neuen blau, kann eine mechanische Bedeutung haben, muss aber nicht. Das alte Gesamtpaket, Lamellen und Scheiben, hatte 39,85 mm, nur die Belaglamellen 28,1 mm. Leider habe ich nicht das neue Paket gemessen. Aber es passt, wenn man das Paket der Doppelzünder nimmt, kommen alle Belagsscheiben in ein und dieselbe Nut, da habe ich leider kein Bild von gemacht. Die Federn sind direkt nach dem Ausbau deutlich gestaucht gewesen, auf dem Bild haben sie sich schon wieder entspannt. Einen Satz Federn hatte ich vorab bestellt, da ich zuerst nur die Federn tauschen wollte, habe mich dann aber für das komplett Paket entschieden. Wie ich finde, eine sehr lohnenswerte Reparatur und echt simpel ... Bis auf die Wasserpumpe. Selbst mit der Rücklaufleitung bin ich gut zurecht gekommen, natürlich bei abgesenkten Krümmer. Hier ein paar Bilder:

    Altes Paket mit versetzter Belagsscheibe:

    20220430_162915.jpg


    Links die alten Schrauben, Federn und Scheiben, Besonderheit, die neuen Scheiben sind Stufenscheiben und auch die Schrauben haben innen Torx und außen 6-kant, alt 13mm neu 10mm:

    20220430_164656.jpg20220430_164714.jpg


    Altes Paket ohne Druckplatte:

    20220430_170740.jpg


    Und hier die (leichte) mechanische Abnutzung der alten Federn links alt, rechts neu:

    20220503_184549.jpg


    20220503_184719.jpg

    Das Einzige was es scheinbar zu beachten gibt, ist die "scharfkantige" Seite der Stahlscheiben, nur minimal zu erkennen von dem Stanzen, in Richtung Motor einzusetzen. Und der Kupplungszug kam mir viel zu lang vor, ist aber bei korrekter Einstellung alles bestens, wirklich geschmeidig und erstmals habe ich verstanden bzw erfahren was bei einer Kupplung der Druckpunkt ist.

    Aber ich gebe auch den vielen Stimmen recht die sagen, dass der Federn Tausch für die nächsten x km reicht, dennoch ist der kpl. Tausch auch kein wesentlich größerer Akt. Nur noch die Belaglamellen vor der Montage in frisches Öl einlegen. Einen noch, die Schrauben natürlich über Kreuz lösen und auch wieder über Kreuz anziehen.

    Nochmals vielen Dank für Euren Input!

  • Eine Frage habe ich noch, bekomme mich da mechanisch nicht reingedacht... Den Ausrückhebel habe ich auf 52mm eingestellt, laut Reparaturanleitung das max. Maß. Die Kupllung trennt sehr früh, im ersten Drittel vollständig getrennt. Habe ich die Möglichkeit, in Bezug auf den Kupplungshebelweg, den Schleifpunkt zu verstellen? Wunsch von mir wäre, dass die Kupplung auf "halb gezogenen Weg" trennt. Meine laienhafte mechanische Denke, man kann nur die Längung des Zuges bzw. den Kupplungsverschleiß einstellen. Freue mich auf kupplungsmechanischen Input. Vielen Dank im Voraus.

  • Meine laienhafte mechanische Denke, man kann nur die Längung des Zuges bzw. den Kupplungsverschleiß einstellen.

    Du kannst natürlich auch den Schleifpunkt einstellen. Entweder über die Einstellschraube oben am Zug (in Deinem Fall reinschrauben), oder (wenn das nicht reicht) über die Position des Ausrückhebels. Ein Versatz des Ausrückhebels am Getriebe um einen Zahn in Richtung Widerlager des Bowdenzuges sollte spätestens Dein Problem lösen. Feinjustierung dann wieder über die Einstellschraube am Bowdenzug (Spiel am Seilzug des Handhebels 2 mm +/- 0,5mm)!

  • Okay, vielen Dank. Das werde ich mal testen und berichten. Was ich interessant fand, ein Zahn unterschied hat genau die 47mm bzw. 52mm Abstand ergeben. Letzten Endes hatte ich mich für die 52mm entschieden, da meines Erachtens nur so genug "Gewinde" für die Einstellschraube am Kupplungszug vorhanden war.

    Jetzt habe ich mir nochmal die Situation in der Ersatzteilliste angeschaut, da ist BMW nicht ganz eindeutig, die Seilzüge 1-spark vs. 2-spark sind identisch, unter der Baugruppe Seilzüge auch die Einstellschraube und Kontermutter, nicht aber die Kontermutter in der Baugruppe Kupplungsarmatur, das wird eine geringe Rolle spielen. Aber vermutlich nicht der Unterschied der gesamten Kupplungsarmatur, die ist nämlich eine verstellbare bei der 2-spark und das könnte ein Grund sein weshalb die Umrüstung auf das 2-spark Kupplungspaket dann doch nicht so sinnig ist. Werde berichten.

  • War gestern nochmals an dem Ausrückhebel, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, geht es nur mit den 52mm Abstand, eigentlich so wie es vorher war, einen Zahn nach vorne versetzt komme ich auf 47mm, nicht aber am Druckpunkt da werden die 47mm deutlich unterschritten und am Kupplungshebel müßte die Einstellschraube fast ganz rausgeschraubt werden. Vermutlich hatte ich bei meinem ersten Versuch die Kupllung zu stramm eingestellt oder aber es war einfach nur ungwohnt. Oder kann/muss sich eine Kupplung setzen? Zumindest bin ich eben nochmals eine Runde durch die Stadt gefahren und muß sagen, dass ich mit der aktuellen Situation sehr gut zurecht komme. Zum Abschluss kann ich sagen, hatte doch ein wenig bammel davor, aber der Kupplungswechsel bedarf kein besonderes handwerkliches Geschik, natürlich mit der einen und anderen Lektüre vorab. Mal sehen, wie sie sich langfristig macht.

  • Ein wenig kann sich eine neue Kupplung setzen - aber wenn sie sauber trennt, eingekuppelt noch Spiel am Hebel verbleibt und Du gut damit zurecht kommst, würde ich sie so lassen. Sollte sie sich setzen, müsstest Du die Einstellschraube am Handhebel ja eh wieder weiter reindrehen...

  • Guter Hinweis, habe ich vorher natürlich nicht darauf geachtet, aber trennt jetzt echt sauber, der Erste klockt nach wie vor BMW typisch, die restlichen sind bei moderater Fahrweise tatsächlich geräuschlos und fast wie Automatik, wenn ich es schaffe, wie hier im Forum gelernt, den Fußhebel leicht zu belasten, bevor die Kupplung gezogen wird, da muss ich mich zwar immer gut koordinieren, aber manchmal klappt es, dann fast viel zu geräuschlos für eine BMW.

  • den Fußhebel leicht zu belasten, bevor die Kupplung gezogen wird

    Ich kenne diese Methode - aber ich mache das nicht, weil das den Verschleiß an den Schaltgabeln erhöht. Besser ist es, sehr schnell zu schalten - bevor die Drehzahl zu sehr absinkt.

    Also quasi den Schaltvorgang schon durchführen (bei gezogener Kupplung natürlich), bevor das Getriebe spitz gekriegt hat, dass man schalten will ;)

    Mit etwas Übung klackt dann auch nichts, außer beim Einlegen des ersten Ganges aus dem Leerlauf - das ist prinzipbedingt und nicht vermeidbar.

  • Also quasi den Schaltvorgang schon durchführen (bei gezogener Kupplung natürlich), bevor das Getriebe spitz gekriegt hat, dass man schalten will ;)

    Ich denke, meine Getriebedrehzahl eilt meiner Reaktionsschneligkeit davon :wink: , aber dennoch ein Versuch wert, vielen Dank für den Hinweis. Für mich als Mechaniklaie schwer nachzuvollziehen, dass ein fast geräuschloses Schalten dennoch für Verschleiß sorgt.

  • Für mich als Mechaniklaie schwer nachzuvollziehen, dass ein fast geräuschloses Schalten dennoch für Verschleiß sorgt.


    Da macht das schalten zwar kein Geräusch aber Du übst ja einen Druck auf die Schaltgabel aus und die drückt dann ja schon auf die Flanke des jeweiligen Zahnrades . Dort gibt es aber nur Gleitflächen und selbst mit dem besten Öl wird die dabei auftretende Reibung nicht weggezaubert . Reibung bedeutet Wärme und Verschleiß , nicht viel aber immer wieder .



    Oesie