Im Winter fahren

  • BMW F 659 mod. 169
    Welches Öl verwenden Sie im Motor für den Winterbetrieb?
    Mischen Sie im Winter destilliertes Wasser mit dem Kühlmittel?
    Welches Öl für die Gabel?

  • Das selbe, ich wechsel da nicht. Dein Motor wird im Winter innen genauso heiss wie im Sommer. Ein Motor der 35KW Leistung bringt erzeugt ca 70KW Abwärme. Selbst wenn man nicht so stramm fährt und nur 10KW benutzt, bleiben 20KW Wärme im Motor. Das Öl wird also genauso dünnflüssig. Ich habe Ölpeilstab als Thermometer, hab auch im Winter 80° im Öl-Tank nach einiger Zeit. Ich fahre sogar 20W50 statt des 10W40 lt Hersteller. Ich kompensier das durch warm laufen lassen für 30sec vor dem losfahren. Und dann nicht hochdrehen sondern dem Öl etwas Zeit geben mal 40° zu erreichen.


    Ob man Gabelöl wechselt, hängt mehr davon ab, ob man Rennen fährt im Winter. Normal fährt man sowieso etwas langsamer, dann ist der leichte Verlust an Dämpfung praktisch nicht zu spüren. Nur wenn man im Winter voll durchziehen will und das Fahrwerk fordert, dann wechseln.


    Kühlmittel ist Frostfest, genauso lassen wie es ist. Das ist bis -30 und plus 40 Grad auf Versuchsstrecken getestet.


    Reifen auf ein Wintertaugliches Profil wechseln und länger warm fahren und dran denken, das sie nicht die selbe Haftung wie im Sommer aufbauen. Mehr braucht man nicht.

  • Ich kompensier das durch warm laufen lassen für 30sec vor dem losfahren.

    Das Problem im Winter ist der Kaltstart, nicht das Fahren nach dem Start. Ist der Öldruck aufgebaut wird geschmiert.

    30 sec. "warmlaufen" lassen bringt gar nichts, da ist auch nach zwei min das Öl nicht wärmer als beim Start.


    Für den Kaltstart im Winter ist ein 10er Öl theoretisch besser weil es insbesondere bei Minusgraden etwas dünnflüssiger als 20er ÖL ist.

    Ob das einen Unterschied in der Praxis macht sieht man an der Kontrolllampe für den Öldruck, die geht bei dem dickeren Öl einen ticken später aus.

  • bei Null Grad aussen hat das Öl nach 30 Sec ca 15 Grad im Öltank. Würde mal sagen, das ist wie im Mai morgens bei 15 Grad sofort losfahren. Irgendwie passt da deine Theorie und meine Beobachtung nicht ganz zusammen. Aber Egal, jeder macht es wie er es für richtig hält. Ich mehr nach Messwerten andere mehr nach Überlegungen.

  • Ob das Öl 15°C hat oder 10 weniger ist doch egal, der Moment des Anlassens ist relevant und wie lange es dauert bis alle Schmierstellen mit Öl versorgt sind.

    Sobald überall Öl zum Schmieren vorhanden ist wird geschmiert. Und mit dünnflüssigeren Öl geht das nun mal schneller als mit höherer Viskosität.

    Warm ist die Kiste eh erst ab mind. 65° Öltemperatur, bis dahin sollte man wie Du es auch beschreibst den Motor nicht zu hoch drehen, aber Deine 40° sind noch lange keine Betriebstemperatur.


    Meine Antwort oben basiert auch nicht auf meiner Meinung sondern aufgrund von Fachliteratur, wobei ich der Meinung bin dass die Fachliteratur nicht auf Meinungen basiert ;)

  • Guten Abend zusammen, Also ich beschäftige mich auch schon länger mit dem Thema und man hört tatsächlich viele unterschiedliche Meinungen und auch in der Fachliteratur ist zu dem Thema keine einheitliche Meinung zu finden. Ich denke hier zb an das schrauber Handbuch von nepomuk oder auch an die f650 eigene Gebrauchsanweisung. In dieser steht nämlich nur eine Empfehlung drin, bei welchen Außentemperaturen welches öl zu verwenden ist. Das ist dann so ein Bild mit mehreren Temperaturbereichen wo man dann anhand seiner lokalen Außentemperatur das entsprechende öl rausliest. Ich glaube 20W 50 geht bis Außentemperaturen von -20 °C und ist von daher für den europäischen Winter geeignet. Dann steht da glaub ich noch, dass man nach dem Start einfach wie gewohnt losfahren soll um die Umwelt zu schonen. Da geht es also nur darum, dass man den Motor nicht unnötig laufen lässt, ähnlich wie an der Ampel oder am Bahnübergang.


    Wie ja schon richtig erwähnt wurde will man dass das öl so schnell wie möglich schmiert und das ist im Winter bis -20 °C bei beiden Ölen der Fall. Als nächstes will man dass das Öl so schnell wie möglich auf Betriebstemperatur kommt, deswegen öffnet das Thermostat erst bei hohen Kühlwasser Temperaturen, damit der kühlkreislauf das öl erstmal ordentlich erwärmt, bis es so heiß ist, dass es dann eben gekühlt werden muss.


    Jetzt kommen der Kaltstart, das warmlaufen lassen und das bekannte zitat "ist der Motor kalt, Gib ihm 6½" ins Spiel. Je mehr Reibung durch "schlechte Schmierung" stattfindet, umso mehr Wärme entsteht eben auch um das Öl auf Betriebstemperatur zu bringen. Die Schmierung ist aber gar nicht so schlecht, da zb 20W50 doch genauso wie 10W40 für Temperaturen bis -20 °C geeignet ist. Also sollte man zwar durch warmlaufen lassen schnell auf Betriebstemperatur kommen, aber eben auf Kosten der Umwelt. Deswegen doch lieber direkt losfahren und gerne auch Mal an die 6500 rpm wenn es denn sein muss, die erreicht man sowieso erst auf der Autobahn, wenn man umweltbewusst früh hochschaltet und das wollen wir ja. Die Autobahn hat man dann nach zwei Minuten erreicht und dann sind die Temperaturen auch schon hoch genug für den Betrieb.


    Blöd wird es erst wenn man viele Kaltstarts und zu kurze Strecken fährt, da das Öl dann schnell an Qualität verliert und hier kann 10W 40 vielleicht besser sein. Warum? Ich denke es hat eben was mit der von vorneherein hohen Viskosität zutun. Ich fahre oft nur 20 Minuten und etwa 15 Kilometer zur Arbeit. Kann sein dass da die hohen Scherkräfte von 50er öl eben mehr Ölverschleiß bewirken. Ich merke das auch an meinem öldruckschalter, der nach dem Start und den ersten 500 m im Winter oft für 5 Sekunden angeht. Kann auch am ölfilter liegen.


    Ich will auf jeden Fall bald Mal mineralisches 10W 40 ausprobieren und schauen wie ich damit nächsten Winter über die Runden komme. Im Moment fahre ich Teilsynthetisches 15W 50 von motul (5100er) und habe damit eigentlich keine Probleme.


    Ich begrüße die eifrigen Diskussionen hier im Forum und wenn schließlich alle oder keiner Recht hat, ich denke wir können trotzdem alle was lernen :biggrin:


    Gruß famster

  • damit der kühlkreislauf das öl erstmal ordentlich erwärmt,

    Nö, das Kühlwasser wärmt ganz sicher nicht das Motoröl, das Kühlwasser kühlt den Motor und somit automatisch auch das Öl.



    das bekannte zitat "ist der Motor kalt, Gib ihm 6½" ins Spiel. Je mehr Reibung durch "schlechte Schmierung" stattfindet, umso mehr Wärme entsteht eben auch um das Öl auf Betriebstemperatur zu bringen.

    Das Zitat ist mir unbekannt, was ist 6½" ins Spiel?

    Den Rest wage ich zu bezweifeln.

    Die Wärme im Motor entsteht ausschließlich durch die Verbrennung von Kraftstoff im Brennraum.


    Also sollte man zwar durch warmlaufen lassen schnell auf Betriebstemperatur kommen

    Mit Warmlaufenlassen kommt der Motor und erst Recht das Öl erst nach einer gefühlten Ewigkeit auf Betriebstemperatur, deutlich schneller betriebswarm wird der Motor durch Fahren.

    Warmes Kühlwasser bedeutet noch lange nicht warmes Öl!


    Deswegen doch lieber direkt losfahren und gerne auch Mal an die 6500 rpm

    Direkt losfahren; ja

    6.500 U/min; nein solange der Motor, insbesondere das Öl nicht auf Betriebstemperatur ist.


    die erreicht man sowieso erst auf der Autobahn

    Das musst Du mal genauer erklären, ich könnte aus der Hauseinfahrt raus aus dem Stand bis zum Drehzahlbegrenzer hochdrehen.


    Blöd wird es erst wenn man viele Kaltstarts und zu kurze Strecken fährt

    Häufige Kaltstarts und Kurzstrecken, auf denen der Motor, wenn überhaupt, erst kurz vor Fahrende betriebswarm wird sind die verschleißfreudigsten Betriebszustände für einen Otto- oder Dieselmotor. Einmal warm und nicht mehr abgeschaltet läuft so eine Maschine sehr sehr lange...


    OT; deswegen hat mein Auto eine Standheizung; kein Kaltstart, keine Fahrt mit kalten Motor, weniger Verschleiß, weniger Verbrauch.


    Ich begrüße die eifrigen Diskussionen hier im Forum und wenn schließlich alle oder keiner Recht hat, ich denke wir können trotzdem alle was lernen :biggrin:

    Da stimme ich uneingeschränkt zu :thumbsup2:

  • damit der kühlkreislauf das öl erstmal ordentlich erwärmt,

    Nö, das Kühlwasser wärmt ganz sicher nicht das Motoröl, das Kühlwasser kühlt den Motor und somit automatisch auch das Öl.

    Guten Abend Ronny, doch das ist tatsächlich der Fall. Die Verbrennung erwärmt das Öl und auch das Kühlwasser und zwar so lange bis das Thermostat öffnet und dadurch der Kreislauf zum Wasserkühler freigegeben wird, wo dann das Kühlwasser wie gewohnt abgekühlt wird. Bis dahin dient es zum erwärmen des Öls, sonst wäre das Thermostat ja ein überflüssiger Schalter.

    das bekannte zitat "ist der Motor kalt, Gib ihm 6½" ins Spiel. Je mehr Reibung durch "schlechte Schmierung" stattfindet, umso mehr Wärme entsteht eben auch um das Öl auf Betriebstemperatur zu bringen.

    Das Zitat ist mir unbekannt, was ist 6½" ins Spiel?

    Den Rest wage ich zu bezweifeln.

    Die Wärme im Motor entsteht ausschließlich durch die Verbrennung von Kraftstoff im Brennraum.

    Mit den 6½ sind 6500 RPM gemeint, auf die man einen kalten Motor angeblich hochdrehen soll. Wahrscheinlich ist das eher ironisch gemeint. Was auf jeden Fall stimmt ist dass mit höherer Drehzahl auch die innere Reibung im Motor zunimmt und Reibung bedeutet immer auch Wärme. Ich weiß gerade aber nicht wie viel die reibleistung von der Gesamtleistung ausmacht.

    Natürlich kommt der größte Teil von der Verbrennung.


    Deswegen habe ich ja vorausgesetzt dass wir alle klimafreundlich und umweltbewusst fahren und hochschalten.

    Ist halt jetzt die Frage wie lange es dann genau dauert bis die Betriebstemperatur für die 6½ erreicht ist.

    Also wenn ich jetzt beim McDonald's an der A3 bei Aschaffenburg losfahre und umweltbewusst auf die Autobahn düse, habe ich dann in den 3 Minuten bis ich auf der Autobahn in der Volllast bin schon genug Temperatur erreicht? Ich glaube sowohl 10W40 als auch 20W50 machen das im Winter ohne Probleme mit und der Motor ja auch für's erste.


    Nochmal zum Kühlwasser: jaa richtig, warmes Kühlwasser bedeutet noch nicht warmes Öl und genau das ist ja der Grund warum die Wärme dann ans kühlere Öl abgeben wird damit es eben schneller warm wird bevor das Thermostat öffnet.


    Gruß famster

  • Mischen Sie im Winter destilliertes Wasser mit dem Kühlmittel?

    Zum Thema Kühlmittel wäre noch Folgendes anzumerken:

    Das Kühlmittel ist natürlich so zu verwenden, wie es auf der Verpackung angegeben ist.

    Beim BMW-Kühlmittel bedeutet das: 50% Kühlflüssigkeit, 50% Wasser.

    Das gilt unabhängig von der Jahreszeit !

  • st halt jetzt die Frage wie lange es dann genau dauert bis die Betriebstemperatur für die 6½ erreicht ist.

    Also wenn ich jetzt beim McDonald's an der A3 bei Aschaffenburg losfahre und umweltbewusst auf die Autobahn düse, habe ich dann in den 3 Minuten bis ich auf der Autobahn in der Volllast bin schon genug Temperatur erreicht? Ich glaube sowohl 10W40 als auch 20W50 machen das im Winter ohne Probleme mit und der Motor ja auch für's ers

    Ist halt die Frage wie lange dein Motor leben soll

    Kaltes Öl ist nicht so liquid wie warmes

    Hab ja ein Ölthermostat im Kopf statt Ölmeßstab

    2/3 max bis Öltemperatur steigt und das dauert ca 10km

    20W50 ist perfect...fahre Ganzjährig und sehe keinen Grund trotz 211tkm was anderes seit Neukauf anno 99 reinzutun

    Musst ja auch bedenken,das dein Öl dein Getriebe intact halten muss und da ist 50er das bessere

    in meinen Boxern hab ich in seperaten Getrieben gar 90W und im Motor nur 20W50


    Aaaaber,Ich bin halt kein Studierter sondern gebe nur Erfahrungen weiter als gelernter Holzwurm,der seine Mopeds selber schraubt soweit es meine Unkenntnisse zulassen ;)

  • sigma7


    Ab 200PS/Liter gebe ich dir recht. Da wird das Öl auch vorgeheizt und die Zündung wird um einige Umdrehungen verzögert, damit das Öl an seine Schmierstelle kommt. Beim 48PS Motor von Rotax ist das egal, ob es 1 oder 2 Sec dauert. Mein Öldruck ist in weniger asl 1 Sec off bei (am Mittwoch) 4 Grad Plus. Das Licht geht bereits während des Zünden aus, bevor der erste Schlag kommt.


    Und wie robust Motoren sind, haben wir mal getestet: 50km weit kommst mit einem Mercedes Motor ohne Öl. Rausgelassen und gefahren. Hatte schon seine 250.000km runter bis dahin. Kein TÜV mehr bekommen, also Mal gespielt was geht. Ihr seit einfach viel zu theoretisch, in der Praxis sieht das völlig anders aus. Die Ölreste im Hohnschliffreichen völlig für den Notlauf. Genau deswegen wird die Oberfläche schliesslich auch angerauht und nicht poliert im Zylinder. Die machen da EXTRA Kratzer rein genau dafür.


    Deswegen: Messen nicht denken. Theorie ist eines, aber was wirklich passiert ist meist im Kopf garnicht mehr auszurechnen. Und ein 20W50 besteht aus 20 verschiedenen Ölarten(Molekülketten unterschiedlicher Länge) mit jeweils unterschiedlicher Viskosität. Einlagern im Hohnschliff tut sich das dünne Zeugs(kurze Ketten). Heist dein Motor startet IMMER mit Öl an der Wandung.

  • Was auf jeden Fall stimmt ist dass mit höherer Drehzahl auch die innere Reibung im Motor zunimmt und Reibung bedeutet immer auch Wärme.

    Nur als kurzer Einwurf, mein Diesel wird am schnellsten warm, wenn ich übermäßigen Kraftstoff möglichst ineffektiv verbrenne, also Vollgas niedertourig den Berg hoch. Beim Benziner sorgt der übermäßige Kraftstoff für Kühlung und mageres Gemisch für Hitze. Ist also nicht pauschal für alle Fahrzeuge gleich.


    Was auf jeden Fall stimmt ist dass mit höherer Drehzahl auch die innere Reibung im Motor zunimmt

    Damit auch der Verschleiß bei nicht optimaler Schmierung.


    PS eine möglichst gleichmäßige Erwärmung ist bei allen Motoren von Vorteil. Übertrieben gesagt, glühender Kolben bei kaltem Zylinder is nich gut.

  • Einlagern im Hohnschliff tut sich das dünne Zeugs(kurze Ketten). Heist dein Motor startet IMMER mit Öl an der Wandung.

    Das stimmt (außer nach sehr, sehr langen Standzeiten), allerdings geht es bei der (Motor-) Schmierung nicht nur um Kolben, Zylinder etc., sondern auch um Lager. Die sind sehr glatt geschliffen bzw. poliert - dort befindet sich im Stillstand nur sehr wenig Öl, und es liegt beim Kaltstart teilweise Metall direkt auf Metall. Bis der Motor dreht und die Ölpumpe genügend Druck aufgebaut hat liegt besonders bei Gleitlagern somit verschleißträchtige Mischreibung vor, erst danach 'schwimmt' der Lagerzapfen in der Lagerschale auf (Stichwort: Hydrodynamisches Lager) und der Ölfilm trennt die aufeinander gleitenden Metalloberflächen. Und besonders hier spielt die Ölviskosität eine große Rolle, damit diese Lagerbauart (verwendet meist bei Pleuel- und Kurbelwellenhauptlagern, Kolbenbolzen) wie vorgesehen funktioniert.

    Die Verbrennung erwärmt das Öl und auch das Kühlwasser und zwar so lange bis das Thermostat öffnet und dadurch der Kreislauf zum Wasserkühler freigegeben wird, wo dann das Kühlwasser wie gewohnt abgekühlt wird. Bis dahin dient es zum erwärmen des Öls, sonst wäre das Thermostat ja ein überflüssiger Schalter.

    Es gibt bei manchen Motoren einen Öl/Wasser Wärmetauscher, der erst über das Kühlwasser (was sich nach dem Kaltstart schneller erwärmt als das Öl) das Öl aufheizt und anschließend im Dauerbetrieb kühlt, weil das Kühlwasser in der Regel nicht mehr als 100°C hat, das Öl aber problemlos 140°C und mehr haben kann. 'Unser' Rotax hat sowas aber nicht.

    Mit den 6½ sind 6500 RPM gemeint, auf die man einen kalten Motor angeblich hochdrehen soll. Wahrscheinlich ist das eher ironisch gemeint.

    Ich gehe mal davon aus, dass das ironisch gemeint ist - obwohl es stimmt, bei solchen Drehzahlen wird ein Motor schneller warm. Nur braucht man dann auch schneller einen neuen :bangin:

    Uralte Faustregel: Solange ein Motor noch nicht auf Betriebstemperatur ist (Handprobe), während der ersten Kilometer mit max 3 x Leerlaufdrehzahl fahren.

  • Ich gehöre zu jenen Zeitgenossen, die den Kaltstart im Winter nicht für weit kritischer als den im Sommer halten. Nur ist es genau umgekehrt: Kaltstarts belasten das Material immer, auch im Sommer. Deshalb soll man mit geringer Last den Motor langsam warmfahren - und das immer. Im Fahrzeugtechnikstudium habe ich vor 30 Jahren gelernt, dass die Schmierung durch auch nach Tagen noch vorhandenes Restöl an den Schmierstellen ausreicht, sofort zu schmieren. Natürlich nur, wenn man keine hohe Last fordert.

    Ich ärgere deshalb jeden Morgen auf dem Weg zum Job (1) die anderen Verkehrsteilnehmer. Wir wohnen am Ende des Dorfes nur wenige Meter von der Bundesstraße entfernt, auf der der durchschnittliche Verkehrsteilnehmer die in dem Bereich erlaubten 100 bzw. später 70 fahren möchte. Und das möglichst schnell. Ich brauche mit dem Auto aber 3 km, bis ich bei dem üblichen Tempo bin. Mit dem Moped geht es etwas schneller, weil sich der kleine Motor viel schneller erwärmt, aber ich weiß, ich gehe den Morgenhetzern ganz sicher auf die Nerven. Aber ich schone damit das Material.


    Interessant ist bei der Restschmierungsgeschichte der Umgang mit einem Turbo. Viele wissen es nicht, manche schon: Einen richtig warmen Turbo (z. B. nach zügiger Autobahnfahrt) soll man am Zielort eine Weile im Leerlauf abkühlen lassen und erst dann den Motor abstellen (2). Das stellt sicher, dass auch der Turbo beim nächsten Start genug Restöl an den Lagerstellen hat. Ist das Öl zu warm, setzt sich die Welle quasi trocken im Gleitlager, weil das Öl komplett aus der Lagerstelle ausläuft. Beim nächsten Start ist das Materialmord, weil so ein Turbolader mit schon im Leerlauf mit sehr hohen Drehzahlen läuft. Lässt man dem Turbolader etwas Zeit zum Abkühlen, bleibt durch die Adhäsion genug des zur normalen Betriebstemperatur abgekühlten Öls in den Gleitlagern. Beim nächsten Start sind dann die Lagerstellen des Laders quasi sofort ausreichend geschmiert.


    Kurzfassung: Beim Kaltstart dauert es nicht bis der Motor geschmiert wird, die Schmierung erfolgt sofort. Aber es ist eine anfänglich mäßige Schmierung. Es dauert lange, bis man den Motor annähernd verschleißfrei voll belasten kann.



    Gruß Michael



    (1) Zur Zeit nerve ich morgens niemanden. Mit meinem Tumor im Kopf weiß ich aber nicht, ob ich das jemals wieder tun werde.

    (2) Die Zahlen stimmen nicht, aber darum geht es: Hat der Turbo 1000°C beim Abstellen, startet er das nächste Mal nahehzu trocken, sogar Mikroverschweißungen sind möglich. Lässt man den Motor ohne Last noch etwas laufen bevor man ihn abstellt, dann hat der Turbo die gleichen 100°C wie der Rest des Motors und ist beim nächsten Start ausreichend geschmiert. Die Zahlen stimmen jetzt nicht, aber vom Prinzip her ist es so.

  • (2) Die Zahlen stimmen nicht, aber darum geht es: Hat der Turbo 1000°C beim Abstellen, startet er das nächste Mal nahehzu trocken, sogar Mikroverschweißungen sind möglich. Lässt man den Motor ohne Last noch etwas laufen bevor man ihn abstellt, dann hat der Turbo die gleichen 100°C wie der Rest des Motors und ist beim nächsten Start ausreichend geschmiert. Die Zahlen stimmen jetzt nicht, aber vom Prinzip her ist es so.

    Das machste bitte den ganzen TURBO Fahrern klar,die nicht wissen,warum alle 20tkm ein neuer Turbo im SMART fällig wird..

    Mit Knallgas bis in Parklücke und Motörsche sofort aus...Und dann die blöd Frageritis,WARUMMM

  • Ist halt die Frage wie lange dein Motor leben soll

    Schon wieder ein Öl-Thread :cursing:

    Ich finde, dass dem Thema ein viel zu großes Gewicht beigemessen wird. Natürlich weiß und beherzige ich, dass ein Motorad sowohl im Sinne der Umwelt als auch im Sinne der Motorlebensdauer nach dem Start sofort gefahren werden soll, aber nicht hoch belastet werden soll, Priorität hat aber immer noch die Verkehrslage. Und obwohl ich ein gegenüber dem Fahrzeug (!) "rücksichtsloser" Winterfahrer bin, ist noch keins meiner Motorräder daran gestorben.

    Ich denke, das ist kein Problem, über das man sich als F650- oder auch F800-Fahrer wirklich Gedanken machen müsste, denn die Motoren sind als robust bekannt. Ich halte das eher für ein Thema von Fahrern von Museumsfahrzeugen oder anderen Prinzessinnen.


    ... Motor für den Winterbetrieb?
    Mischen Sie im Winter ...

    Darf ich mal fragen, wieso eine solche Winterfrage gerade jetzt im Frühling gestellt wird ?

  • Darf ich mal fragen, wieso eine solche Winterfrage gerade jetzt im Frühling gestellt wird ?

    Vermutlich,weil als KATALANE deutsche Winter unbekannt und Russenpeitsche erst recht ;)


    Ist halt nich jeder hier geboren oder gar mit Salz,Schmodder und Driss aufgewachsen

    Sei nachsichtig mit dem zugereisten OSITO 8-) ;)

  • Das machste bitte den ganzen TURBO Fahrern klar,die nicht wissen,warum alle 20tkm ein neuer Turbo im SMART fällig wird..

    Genau. Und ich wette, dass viele Autofahrer gar nicht wissen, dass ihr Auto einen Turbo hat.



    Gruß Michael